Eine der längsten Dürreperioden in der Geschichte Italiens hat in den vergangenen Tagen ein beeindruckendes historisches Relikt zutage gefördert.
Im Naturschutzgebiet Gualtieri, am Ufer des Pos in der Provinz Emilia-Romagna, ragt nämlich durch den niedrigen Flusspegel plötzlich ein einst versunkenes Schiff aus dem Wasser.
Kahn sank nach amerikanischen Angriff
Dabei handelt es sich um einen etwa 30 Meter langen Kahn namens "Zibello" aus dem Zweiten Weltkrieg, der laut Forschern bis 1943 in Betrieb war.
Das Schiff wurde während des Krieges für den Transport von Holz, Vorräten und anderen Gütern verwendet, bevor es im Po-Fluss unterging. Grund für das Sinken des Kahns war ein Bombardement des amerikanischen Militärs.
Außergewöhnliche Wassersituation
"Wir befinden uns in einer Situation, in der der Durchfluss des Flusses hier in Boretto etwa 300 Kubikmeter pro Sekunde beträgt, während wir normalerweise in diesem Gebiet fast 1800 Kubikmeter haben", betont Meuccio Berselli, Generalsekretär der Behörde für das Einzugsgebiet des Po.
In Norditalien hat es seit mehr als 110 Tagen nicht mehr geregnet, der diesjährige Schneefall ist um 70 Prozent zurückgegangen.
Der Po, der 652 Kilometer weit, von der nordwestlichen Stadt Turin nach Venedig fließt, droht auszutrocknen. Das gefährdet vor allem die Landwirtschaft. Denn der längste Fluss Italiens stellt gleichzeitig das größte Wasserreservoir des Landes dar. Vor allem in der Landwirtschaft fehlt das Wasser immer mehr für die Bewässerung.