Eine Versammlung Hunderter Jugendlicher, die zu einem Fest mit Trap-Musik (ein Subgenre von Hip-Hop) auf einem Strand in Peschiera del Garda am südöstlichen Ufer des Gardasees in Norditalien zusammengekommen waren, ist vor einigen Tagen in eine riesige Schlägerei und danach zu Tumulten ausgeartet.
Die Polizei musste eingreifen und räumte unter Einsatz von Schlagstöcken das Areal. Laut italienischen Medien war der Ursprung ein TikTok-Video, das sich schnell verbreitete: Es hieß "Afrika in Peschiera del Garda" und lud alle am Tag der Republik an den Strand von Campanello-Pioppi zwischen Castelnuovo und Peschiera del Garda ein. Etwa 2000 Menschen folgten diesem Aufruf. Viele davon seien nordafrikanischer Abstammung gewesen.
Massenschlägerei mit Messerstichen
Nach dem Diebstahl einer Brieftasche kam es zu einer Schlägerei, bei der zwei Personen Messerstiche erlitten, wie lokale Medien berichten. Die Polizei griff ein, um den Strand zu räumen. Dabei schlugen sie mit Schlagstöcken auf mehrere der Anwesenden ein. Diese reagierten wiederum ihrerseits mit Gewalt und Ausschreitungen, wie "La Repubblica" berichtet. Jugendliche schwärmten demnach an den Strand und belästigten Touristen in Bars, Stühle wurden zerschlagen und Schaufenster beschädigt. Auch Flaschen und Steine seien geworfen worden.
Vandalenakte und beschädigte Autos
Einige Bürger berichteten von Diebstählen durch Jugendliche, die sich an dem Treffen beteiligt hatten. Autos wurden beschädigt, was auch auf Videos im Internet zu sehen ist. Vandalenakte wurden in Peschiera und am Bahnhof beklagt. Ein Zug aus Verona musste 30 Minuten lang halten, weil einige Jugendliche die Notbremse aktiviert hatten. Zeugen berichteten von Jugendbanden, die auf Autodächer stiegen und Lenker belästigten. Szenen der Vandalenakte wurden aufgenommen und in sozialen Netzwerken gepostet.
Sexuelle Belästigung im Zug nach Mailand
Laut "La Repubblica" kam es im Regionalzug zwischen Peschiera del Garda und Mailand zu sexueller Belästigung von jungen Mädchen. Fünf von ihnen erstatteten Anzeige bei der Bahnpolizei von Mailand. In der Beschwerde berichteten die Opfer jedoch, dass es sich bei den Übergriffen im Regionalzug um etwa zehn junge Mädchen handelte, die belästigt wurden. Laut mehreren Medien seien etwa 30 Jugendliche als Täter verdächtig. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun.