Bei der zentralen Kundgebung in der US-Hauptstadt Washington nahmen am Samstag Tausende Menschen an dem "Marsch für unsere Leben" teil, wie eine dpa-Reporterin berichtete.
Die Demonstranten hielten Schilder in die Luft, auf denen Aufschriften wie "Gedanken und Gebete sind nicht genug", "Schützt Kinder, nicht Waffen" und "Genug ist genug" zu lesen waren. Die Veranstalter hatten zu Demonstrationen in mehreren Städten in den Vereinigten Staaten aufgerufen.
In der texanischen Kleinstadt Uvalde hatte am 24. Mai ein 18-Jähriger mit einem Sturmgewehr in einer Volksschule 19 Kinder und zwei Lehrerinnen erschossen. Zum ersten "Marsch für unsere Leben" war es nach dem Massaker an der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland im US-Bundesstaat Florida gekommen. Dort hatte im Februar 2018 ein 19 Jahre alter Schütze 14 Jugendliche und drei Erwachsene erschossen und weitere Menschen verletzt.
Bei der Kundgebung in Washington sprach unter anderem Manuel Oliver, der seinen Sohn bei dem Massaker in Parkland verloren hatte. Oliver rief Schüler dazu auf, dem Unterricht fernzubleiben, um den Druck auf die Politik zu erhöhen, strengere Waffengesetze zu verabschieden. "Wir rufen auf zu einem landesweiten Streik amerikanischer Schüler aller Bildungsstufen", sagte er. Von US-Präsident Joe Biden forderte Oliver, im Weißen Haus ein Büro für die Prävention von Waffengewalt zu schaffen.
Biden sagte den Demonstranten am Freitag am Rande eines Besuchs in Los Angeles seine Unterstützung zu. Der Demokrat forderte mit Blick auf die Kongresswahlen im November, strengere Waffengesetze müssten für die Wähler ein entscheidendes Kriterium sein. Biden forderte auf Twitter erneut den Kongress dazu auf, strengere Regelungen zu erlassen und Sturmgewehre zu verbieten. "Wir dürfen das amerikanische Volk nicht wieder im Stich lassen." Strengere Waffengesetze scheitern seit langem am Widerstand der Republikaner im Kongress.