Eine US-Militärmaschine mit mehreren Tonnen dringend benötigtem Babymilchpulver ist am Sonntag im US-Staat Indiana gelandet. Das Flugzeug mit mehr als 31 Tonnen Säuglingsnahrung war wenige Stunden zuvor im deutschen US-Stützpunkt Ramstein gestartet. In den USA herrscht seit mehreren Monaten ein Mangel an Babymilchpulver. US-Präsident Joe Biden kündigte vergangene Woche eine Luftbrücke an, um die Säuglingsnahrung aus dem Ausland heranzuschaffen und somit den Bedarf zu decken.
Die erste Lieferung deckt etwa 15 Prozent des unmittelbaren Bedarfs, sagte der Wirtschaftsberater des Präsidenten, Brian Deese, dem Sender CNN. Es handle sich um Babynahrung der Marke Nestlé. Weitere Lieferungen "werden Anfang der Woche" ankommen, fügte er hinzu.
Die Säuglingsnahrung wurde nach Indiana geflogen, wo sich ein Drehkreuz von Nestlé befindet. Dort soll sie in einem nahe gelegenen Labor auf ihre Qualität geprüft werden, bevor sie im Land verteilt wird.
Ursache für die Knappheit der Säuglingsnahrung ist eine Verkettung von Umständen: In der Corona-Pandemie ging die Produktion von Babymilchpulver wegen Lieferengpässen und fehlenden Personals zurück. Im Februar dann musste die Firma Abbott nach dem Tod von zwei Säuglingen eine Milchpulverfabrik in Michigan schließen. Die Prüfung der Lebensmittelbehörde ergab, dass das Produkt in Ordnung war – erst vergangene Woche einigten sich die Behörde und Abbott auf die Wiederaufnahme der Produktion. Es wird aber Wochen dauern, bis das Milchpulver wieder in den Supermarktregalen steht.