Die von der italienischen Regierung beschlossenen Lockerungen der Corona-Restriktionen ab 1. April sorgen für Diskussionen in Italien. Umstritten ist der Beschluss, die 2G-Pflicht in den Innenbereichen von Restaurants und Lokalen nur für Ausländer, nicht aber für Einheimische, abzuschaffen. Gastronomen drohen mit Protesten.
"Die Kontrolle des Grünen Passes in Lokalen ist eine Notmaßnahme und muss als solche überwunden werden, wenn der Ausnahmezustand endet", protestierte der Gastronomenverband FIPE-Confcommercio. "Jeden Tag müssen wir mindestens eine Person für die Green-Pass-Kontrolle abstellen, um einer Minderheit von Impfgegnern entgegenzutreten, die seit Langem entschieden hat, sich nicht impfen zu lassen. Damit entstehen nutzlose Kosten in einer äußerst kritischen Zeit", betonte der Verband.
Tourismusminister Massimo Garavaglia forderte, dass der Verlängerung restriktiver Maßnahmen ein wirtschaftlicher Ausgleich folgen müsse. "Ich habe beim Gesundheitsministerium offiziell 500 Millionen Euro für die Schäden für den Tourismus beantragt", so Garavaglia, Minister aus den Reihen der rechten Regierungspartei Lega. Die Lega hatte die komplette Abschaffung des Grünen Passes ab 15. April gefordert, konnte sich jedoch mit ihrem Anliegen im Ministerrat nicht durchsetzen.
Der Minister protestierte, dass Länder wie Frankreich, Spanien und Griechenland, die wie Italien eine starke Tourismuswirtschaft haben, die Corona-Restriktionen gelockert haben. Die Gefahr sei, dass Italien mit großer Verspätung in die touristische Saison starte.
Italien beendet am 31. März den Corona-Ausnahmezustand und schafft einige Restriktionen ab. Ab April werden etwa in Hotels, im öffentlichen Personennahverkehr und in Geschäften keine 2G- oder 3G-Zertifikate – also Nachweise von Impfung, Genesung oder Tests – mehr verlangt.