Im Kampf gegen die jüngste Coronawelle fordert das Rote Kreuz dringend Unterstützung für Afghanistan. Gesundheitsdienstleistungen, Tests sowie Impfungen würden dringend benötigt, teilte die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) am Mittwoch in einer Erklärung mit. Das Virus breite sich in allen Teilen des Landes aus und setze dem bereits angeschlagenen Gesundheitssystem des Landes zu.

Dutzende Einrichtungen, die Covid-Patienten behandelten, seien bereits mangels Medikamenten oder Geldern für Personal und Betriebskosten geschlossen worden, heißt es weiter. Weniger als 10 der 37 öffentlichen Covid-19-Einrichtungen des Landes seien funktionsfähig, könnten mit der Nachfrage aber nicht Schritt halten.

Zuletzt fielen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge rund 50 Prozent der Coronatests positiv aus. Der Chefarzt des einzigen auf Corona spezialisierten Krankenhauses in Kabul, Tarik Akbari, sagte der Deutschen Presse-Agentur, in seiner Klinik seien von 100 Betten 89 bereits belegt. Die Zahl der Patienten und Todesfälle steige kontinuierlich.

Laut WHO sind in Afghanistan seit Beginn der Pandemie 172.000 Corona-Fälle und mehr als 7500 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus registriert worden. Allerdings wird in dem Land kaum getestet, sodass Beobachter von einer weit höheren Dunkelziffer ausgehen. Gegen Ende Februar waren der WHO zufolge in dem Land mit geschätzt 37 Millionen Einwohnern lediglich 5,4 Millionen Impfdosen verabreicht.