Schwer getroffen waren am Wochenende Metropolen wie New York und Boston, wo mehr als 60 Zentimeter Schnee fielen. Die Kältewelle erstreckte sich bis nach Florida, wo der Nationale Wetterdienst vor "vereinzelt von Bäumen fallenden Leguanen" in Kältestarre warnte. In Long Island starb eine Frau in ihrem Auto. Tausende Flüge wurden gestrichen.

Die Bundesstaaten New York, New Jersey, Virginia, Maryland und Delaware riefen den Ausnahmezustand aus. Die Bewohner wurden aufgefordert, auf nicht unbedingt notwendige Fahrten zu verzichten und möglichst zu Hause zu bleiben. Allein in der Großstadt Boston waren 900 Schneepflüge unterwegs, um die Straßen von den Schneemassen zu räumen.

9.000 Flüge fielen aus

Am Freitag und Samstag fielen in den USA laut der Website Flightaware fast 9.000 Flüge aus, weitere rund 1.000 Flüge wurden für Sonntag annulliert.

In New York suchten tausende Obdachlose Unterschlupf im U-Bahnnetz. Das kalte Wetter konnte jedoch den berühmten "Naked Cowboy" am Times Square, Robert Burck, nicht von seinem üblichen Straßenkonzert in Unterhose, Hut und Cowboystiefeln abhalten. Auf Long Island im Norden New Yorks fand ein Schneepflug-Fahrer eine Frau tot in ihrem Auto. Vermutlich sei sie erfroren, sagte der Bürgermeister von Nassau County, Bruce Blakeman.

Der Wetterdienst warnte vor Windböen mit Geschwindigkeiten von 80 bis 120 Stundenkilometern und sprach von "fast unmöglichen Reisebedingungen" im Nordosten der USA. Durch einen plötzlichen starken Abfall des Luftdrucks entwickelte sich der Sturm am Samstagnachmittag laut NWS zu einem "Bomben-Zyklon". In Massachusetts waren mehr als 95.000 Haushalte ohne Strom.

Selbst für den Süden wurden Frostwarnungen ausgegeben. In Florida wurden die Menschen aufgefordert, sich vor Leguanen in Acht zu nehmen, die in plötzlicher Kältestarre von Bäumen herabstürzen könnten. Die Tiere können bis zu neun Kilogramm wiegen. Erst vor zwei Wochen hatte ein schwerer Schneesturm für massive Strom- und Flugausfälle im Osten der USA gesorgt.