In Norddeutschland hat Sturmtief "Nadia" für verheerende Fluten gesorgt. In Berlin kam es zu Sturmböen von bis zu 104 Kilometer pro Stunde, am Sonntagmorgen rief die Feuerwehr den Ausnahmezustand aus. Eine schwere Sturmflut hat in der Nacht auf Sonntag den Fischmarkt im Hamburger Stadtteil St. Pauli unter Wasser gesetzt. Der Zugverkehr ist eingeschränkt. In Hamburg wird eine zweite Sturmflut erwartet. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie warnte vor Hochwasserständen von 2,5 bis 3 Metern über dem mittleren Hochwasserstand. Die Polizei warnt vor Aufenthalten in den tiefer gelegenen Gebieten, etwa dem Fischmarkt oder dem Hafen.
Im Brandenburgischen Beelitz wurde am späten Samstagabend ein Fußgänger getötet. Er wurde von einem umstürzenden Wahlplakat schwer verletzt und ist wenig später gestorben. In Bremen wurde ein Fußgänger von einem umstürzenden Baum getroffen und schwer verletzt.
Der Scheitel sei in Hamburg heute Nacht gegen 0.17 Uhr mit 2,84 Metern über dem mittleren Hochwasser erreicht worden, sagte eine Sprecherin des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) am Sonntagmorgen.
Wie ein dpa-Fotograf berichtete, zog es Hunderte Schaulustige zum Fischmarkt. Durch die Überflutungen wurden nach Angaben der Polizei mehrere Autos beschädigt.
Zirka 30 Kilometer vor der ostfriesischen Küste trieb ein unbeladener Frachter mehrere Stunden lang im Meer, weil er Probleme beim Manövrieren hatte. In Hamburg fuhr sich ein Binnenschiff unter einer Brücke fest.
Heftige Stürme über Europa
Vor allem über den Norden Europas ziehen seit Samstag heftige Stürme hinweg. In Großbritannien sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Auch in Österreichgibt es heftige Sturmböen. Im steirischen Mariazell wurden 120 km/h gemessen In Niederösterreich herrscht in den Ybbstaler und Türnitzer Alpen, im Gippel-Göller-Gebiet und in der Rax-Schneeberg-Gruppe erhebliche Lawinengefahr.
Ein heftiger Sturm hat in Polen schwere Schäden angerichtet. Ein 27-Jähriger starb, als ein Baum am Sonntag auf sein Auto stürzte. Bei dem Unfall in der nördlichen Woiwodschaft Pommern wurde ein weiterer Mensch verletzt. Auch in Tschechien sorgten umgestürzte Bäume für viele Einsätze der Feuerwehr. Mehr als 30.000 Haushalte waren von Stromausfällen betroffen.