Elf Tage nach dem Vulkanausbruch vor der südpazifischen Insel Tonga nehmen die Hilfsaktionen Fahrt auf. Nachdem die Landebahn am Fua'amotu-Flughafen von Asche befreit sei, könnten dort wieder Flugzeuge sicher landen, erklärte das Rote Kreuz am Mittwoch. Benötigt werden vor allem Trinkwasser-Aufbereitungsanlagen und Material zum Wiederaufbau von Gebäuden. Die australische Regierung stellt mehr Geld zur Verfügung. Die USA schickten das Marineschiff USS Sampson mit Hilfslieferungen.
Kontaktlose Hilfslieferung
Weil das bisher Corona-freie Tonga Angst hat vor einer Einschleppung des Virus, müssen Hilfsgüter ohne Kontakt zu den Bewohnern abgeliefert werden. Auf einem Schiff aus Australien, das am Mittwoch angekommen war, gab es in der Crew 29 Corona-Fälle. Die Vereinten Nationen und das Rote Kreuz warnen vor einem Coronavirus-Ausbruch auf Tonga. Dies wäre für den kleinen Inselstaat mit seinen rund 100.000 Bewohnern in der aktuellen Situation eine Katastrophe, sagte Sione Taumoefolau, Generalsekretärin des Roten Kreuzes.
Der Ausbruch des Unterseevulkans Hunga-Tonga-Hunga-Ha'apai Mitte Jänner hatte eine Tsunamiwelle ausgelöst, die auf Inseln des Tonga-Archipels Zerstörungen angerichtet hat. Mindestens drei Menschen starben. Medienberichten zufolge erklärte die NASA, die Eruption sei mehrere hundert mal stärker gewesen als die Sprengkraft der Atombombe über Hiroshima.
"Diese Katastrophe hat die Menschen in Tonga erschüttert wie nichts zuvor", sagt Taumoefolau. "Der Tsunami hat Häuser und Dörfer vernichtet, wir bauen sie inmitten der Asche wieder auf."