Kane Tanaka, seit Kurzem zarte 119 Jahre jung, wird schon seit März 2019 vom Guinnessbuch der Rekorde als ältester lebender Mensch der Welt geführt. Und wenn es nach ihrem Enkel Eiji Tanaka (62) geht, soll die Japanerin das auch noch ein Weilchen bleiben. Denn 2023 werde seine Frau 60 und seine Großmutter 120 Jahre alt, und das wolle man natürlich gemeinsam feiern.
Tanaka, die eine Typhuserkrankung ebenso überstand wie zwei Krebsoperationen, lebt in Fukuoka im Südwesten des Inselstaates in einem Seniorenheim, wo sie sich mit den Pflegekräften wegen Sprachverlusts nur noch mit Gesten und Handzeichen verständigen kann. Die Japanerin wurde 1903 als siebentes von neun Kindern als Frühchen geboren. 1922 heiratete sie ihren Cousin Hideo. Das Paar bekam zwei Söhne und zwei Töchter und hatte zudem eine Adoptivtochter; alle drei Mädchen starben früh.
Als Tanakas Mann und ihr älterer Sohn während des Zweiten Weltkriegs im Militär dienten, führte sie daheim ein Nudelgeschäft. Nach der Rückkehr ihres Mannes betrieb die von Verwandten als tüchtig und willensstark beschriebene Frau mit ihm ein Reislokal.
Tanaka führt also die Liste der lebenden „Supercentenarian“ an, wie man im Englischen einen Menschen bezeichnet, der mindestens 110 Jahre alt oder geworden ist. Hinter ihr auf den Plätzen 2 bis 10 rangieren ausschließlich Frauen, darunter drei weitere Japanerinnen. Der älteste lebende Mann der Welt ist der Spanier Saturnino de la Fuente García, der im Februar 113 wird.
Das wissenschaftlich nachgewiesene höchste Lebensalter erreichte übrigens die aus Arles in Frankreich stammende Jeanne Louise Calment (1875–1997) mit 122 Jahren und 164 Tagen.
Michael Tschida