Die vergangenen sieben Jahre waren dem Klimawandeldienst der EU zufolge die sieben wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen. 2021 gehörte wie 2015 und 2018 unter diesen heißesten Jahren zu den weniger heißen, wie aus den am Montag in einem Bericht zum Klimajahr 2021 vorgestellten Copernicus-Daten hervorgeht. In Europa wurde aber der wärmste Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen gemessen – knapp vor den Sommern von 2010 und 2018.
Dabei stach die auf Sizilien gemessene Rekordtemperatur von 48,8 Grad besonders hervor. Sie lag 0,8 Grad über dem vorherigen Europarekord. Außerdem war 2021 von Extremwetterereignissen geprägt – wie den Fluten, die im Sommer Deutschland, Belgien und die Niederlande schwer trafen. An der Westküste der USA und in Kanada wüteten erneut Waldbrände, die nicht nur Landstriche verwüsteten, sondern auch die Luftqualität massiv verschlechterten.
Durchschnittstemperaturen bis zu 1,2 Grad höher
"2021 war erneut ein Jahr der Extremtemperaturen mit dem heißesten Sommer in Europa, Hitzewellen im Mittelmeerraum, ganz zu schweigen von den ungekannt hohen Temperaturen in Nordamerika", sagte Carlo Buontempo, der Direktor des europäischen Klimawandeldienstes. "Diese Ereignisse sind eine dringliche Erinnerung an die Notwendigkeit, unsere Lebensweise zu ändern, entscheidende und effektive Schritte in Richtung einer nachhaltigen Gesellschaft zu unternehmen und die Treibhausgasemissionen zu senken."
Die jährliche Durchschnittstemperatur lag den Copernicus-Daten zufolge im vergangenen Jahr 1,1 bis 1,2 Grad höher als in der vorindustriellen Zeit. Im Klimapakt von Glasgow haben die Vereinten Nationen im November bekräftigt, die Erderhitzung bei 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit stoppen zu wollen. Bisher reichen die Pläne der Staaten dafür jedoch bei Weitem nicht aus.
Die Copernicus-Aufzeichnungen gehen bis auf das Jahr 1979 zurück. Der Klimawandeldienst (C3S) nutzt zudem Aufzeichnungen von Bodenstationen, Ballons, Flugzeugen und Satelliten, die bis 1950 zurückreichen.