Ein heftiger Schneesturm hat an der Ostküste der USA zu massiven Stromausfällen und Verkehrsbehinderungen geführt. Besonders betroffen war der Bundesstaat Virginia, wo am Montagabend noch rund 400.000 Haushalte ohne Strom waren. Das örtliche Unternehmen Dominion warnte Kunden, in manchen Gebieten könne es "mehrere Tage" dauern, bis die Stromversorgung wieder hergestellt sei. Wegen des schweren, feuchten Schnees stürzten Bäume um und Äste brächen ab, warnte Dominion.
In der nahen Hauptstadt Washington wurden dem Wetterdienst zufolge innerhalb weniger Stunden knapp 20 Zentimeter Neuschnee gemessen. Die US-Regierung hatte ihre Beamten und Angestellten bereits am Sonntagabend angewiesen, am Montag nicht zur Arbeit zu kommen. In der Stadt waren kaum Autos unterwegs.
Nebenstraßen waren auch Stunden nach dem letzten Schneefall noch ungeräumt. Die Wiedereröffnung der Schulen nach den Ferien wurde in Washington um einen Tag auf Donnerstag verschoben, um genügend Zeit für die nötigen Corona-Tests vor Beginn des Unterrichts zu lassen.
Auch US-Präsident Joe Biden bekam den Schneesturm am eigenen Leib zu spüren: Bei der Rückkehr aus seinem Heimat-Bundesstaat Delaware kam es bei seiner Ankunft am Militärflughafen Andrews wegen des Schnees zu Verzögerungen. Als Biden den Regierungsflieger bei peitschendem Wind verließ, stürmte ihm Schnee von der rechten Seite entgegen. Als der 79-Jährige die Flugzeugtreppe hinunterging, hielt er sich mit der linken Hand gut am Geländer fest, die rechte schien er schützend übers Ohr zu halten. Auch die Fahrt seiner Wagenkolonne zurück ins Weiße Haus verlief mitreisenden Journalisten zufolge wegen der Schneebehinderungen ungewöhnlich langsam.