Das Coronavirus grassiert derzeit in Österreich und der Welt, die neue Variante Omikron sorgt derzeit für steigende Zahlen rund um die Erde. Dabei macht Covid-19 auch nicht vor einer der entlegensten aller Regionen der Welt halt: der Antarktis. Eine belgische Forschungseinrichtung im Hinterland der Prinzessin-Ragnhild-Küste im Königin-Maud-Land in der Antarktis verzeichnet einen Ausbruch der Krankheit – obwohl alle Mitarbeiter vollständig geimpft sind. Alle Fälle würden aber bisher mild verlaufen, hieß es von offizieller Seite.

Die "Prinzessin-Elisabeth"-Forschungseinrichtung in der Antarktis.
Die "Prinzessin-Elisabeth"-Forschungseinrichtung in der Antarktis. © (c) International Polar Foundation

Seit Mitte Dezember haben sich mindestens 16 der insgesamt 25 Forscher der "Prinzessin-Elisabeth"-Forschungsstation mit dem Virus angesteckt. Die Situation sei aber nicht dramatisch, sagt Projektmanager Joseph Cheek gegenüber der BBC. "Die Quarantäne einiger Mitarbeiter, die sich mit dem Virus angesteckt haben, war zwar unangenehm, hat aber unsere Arbeit auf der Station insgesamt nicht wesentlich beeinträchtigt."

Die "Prinzessin-Elisabeth"-Station wurde während des internationalen Polarjahres 2007-2008 errichtet und am 15. Februar 2009 eröffnet. Die auf 1400 Meter Höhe über dem Meeresspiegel in felsigem Gelände gelegene Station wird ausschließlich von Energie aus Wind- und Sonnenkraft versorgt, was die Einrichtung zur ersten energieautarken "Zero Emission"-Forschungsstation in der Antarktis machte.

Nun wurde aufgrund des aktuellen Corona-Ausbruches allen Mitarbeitern der Station angeboten, abzureisen. "Alle haben jedoch den Wunsch geäußert, zu bleiben und ihre Arbeit fortzusetzen", sagt Cheek. Die einzige Änderung: Neuankömmlinge in der Antarktis werden erst wieder empfangen, wenn alle gesund sind.

Wie kam das Virus dort hin?

Wie das Virus auf die Forschungsstation gelangte, war zunächst unklar. Alle Mitarbeiter seien mindestens zwei Mal geimpft und hätten sich vor ihrem Aufenthalt einer zehntägigen Quarantäne sowie mehreren PCR-Tests unterzogen. Vermutet wird demnach, dass es sich um die Omikron-Variante handelt, da die Mitarbeiter vor ihrem Einsatz einen Zwischenstopp in Südafrika gemacht hatten.