Bei den jüngsten Bränden im US-Bundesstaat Colorado nahe der Stadt Boulder wurden nach Behördenangaben fast 1.000 Häuser und andere Gebäude zerstört worden. Drei Menschen galten dem Katastrophenschutz zufolge zunächst noch als vermisst, sieben waren verletzt worden. Die Behörden machten sich mit Hunden auf die Suche nach den vermissten Personen.

Die Feuer hatten sich am Donnerstag rasch ausgebreitet, begünstigt von teils sehr starkem Wind. In den Orten Louisville und Superior mussten sich rund 34.000 Einwohner in Sicherheit bringen.

Die Ursache der Brände war noch unklar. Als mögliche Brandursache wurden umgerissene Stromleitungen vermutet. Sheriff Joe Pelle sagte jedoch am Samstag, es seien keine kaputten Stromleitungen gefunden worden. Es gebe wegen der Brände Durchsuchungsbefehle, sagte er, ohne jedoch weitere Details zu nennen.

Eine seit Monaten andauernde Dürre in der Region hatte die Ausbreitung der Feuer begünstigt. Verbliebene Glutherde wurden in der Nacht zum Samstag mit rund 20 Zentimeter Neuschnee bedeckt, weswegen das Feuer nicht mehr als bedrohlich galt. Der als "Marshall Fire" bezeichnete Brand hatte sich Medienberichten zufolge auf einer Fläche von etwa 24 Quadratkilometern ausgebreitet.

Auf Luftbildern waren ganze Straßenzüge zu sehen, in denen nur noch ein Haufen Asche von den Häusern übrig war. "Das war eine Katastrophe im Zeitraffer", erklärte Colorados Gouverneur Jared Polis. "Viele Familien hatten nur Minuten, um was immer sie konnten - ihre Haustiere, ihre Kinder - ins Auto zu setzen und wegzufahren."

Polis hatte für den Bezirk nordwestlich der Regionalhauptstadt Denver bereits am Donnerstag den Notstand erklärt. US-Präsident Joe Biden genehmigte zudem eine Notstandserklärung nach Bundesrecht, was zusätzliche Hilfe für die Betroffenen ermöglicht.