In Italien sind in den vergangenen 24 Stunden fast 100.000 Coronavirus-Ansteckungen verzeichnet worden. Das ist Rekord seit Ausbruch der Pandemie, meldeten die italienischen Gesundheitsbehörden am Mittwoch. Am Vortag waren es noch 78.313 gewesen. Hinzu wurden 136 Todesfälle gemeldet, die auf das Coronavirus zurückzuführen sind. Am Vortag waren es 202 gewesen. Mehr als eine Million Corona-Tests wurden in den vergangenen 24 Stunden gezählt, was ebenfalls als Rekord bedeutet.
9,5 Prozent der Getesteten waren positiv. Laut Gesundheitsstaatssekretär Pierpaolo Sileri sind mehr als 60 Prozent der Fälle auf die Omikron-Variante zurückzuführen. Vor den Teststationen bildeten sich auch am Mittwoch lange Schlangen. In einigen Städten wurden die Tests-Kits knapp. 1.185 Corona-Patienten liegen auf den Intensivstationen der italienischen Krankenhäuser.
Quarantäne-Regeln werden gelockert
Unterdessen plant die Regierung in Rom, die Quarantäne-Regeln für Personen zu lockern, die in engem Kontakt mit Covid-19-Erkrankten stehen. Die Isolation wird nicht mehr für diejenigen erforderlich sein, die eine Auffrischungsdosis erhalten, den ersten Impfzyklus abgeschlossen haben oder seit weniger als 120 Tage vom Coronavirus genesen sind. Sie müssen fünf Tage nach dem Kontakt einen negativen Test vorweisen.
Die Quarantäne wird für Personen, die den Impfzyklus abgeschlossen oder sich seit mehr als 120 Tagen von der Krankheit erholt haben, von sieben auf fünf Tage verkürzt. Auch sie benötigen danach einen negativen Abstrich. Diejenigen, die nicht geimpft wurden, müssen weiterhin eine zehntägige Isolation einhalten.
Wegen der stark wachsenden Infektionszahlen infolge der Omikron-Variante könnten in den nächsten zehn Tagen zehn Millionen Italiener zu Hause unter Quarantäne stehen, entweder weil sie sich selber infiziert haben oder weil sie mit positiv getesteten Personen in Kontakt gekommen sind, schätzen Experten. Derzeit sind 2,5 Millionen der 59 Millionen Italiener in Quarantäne.
Rekordwerte auch in Frankreich
Die Zahl der binnen eines Tages in Frankreich nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen ist auf rund 208.000 gestiegen. "Beim Blick auf die Zahlen, die wir registrieren, neige ich dazu, von einer Flutwelle zu sprechen", sagte Gesundheitsminister Olivier Véran am Mittwoch in der Nationalversammlung in Paris. "Das sind Zahlen, die mich in Schwindel versetzen." Jede Sekunde würden zwei Menschen in Frankreich positiv auf Corona getestet.
Nach Weihnachten hatte die Regierung bereits verschärfte Corona-Regeln angekündigt. Ab 15. Jänner soll in vielen Lebensbereichen eine 2G-Regel greifen. Tests reichen nicht mehr.
Auf den Straßen der Hauptstadt Paris gilt ab 31. Dezember eine Maskenpflicht. Grund sei der starke Anstieg von Corona-Neuinfektionen, teilen die lokalen Behörden mit. Bei einem Verstoß gegen die neue Richtlinie werde eine Strafe von 135 Euro fällig. In Frankreich besteht bereits eine Maskenpflicht in öffentlichen Gebäuden und Transportmitteln.