Lang und viel wurde über den schwedischen Weg diskutiert, wenn nicht sogar gestritten. Während man hierzulande vor wiederkehrenden Lockdowns nicht haltmachte, trat man im skandinavische Land der Pandemie vor allem mit Durchseuchung entgegen. So unterschiedlich die Strategien der beiden Länder waren, so unterschiedlich sind auch die Meinungen. Meinungsunabhängig wurde aber immer wieder der Vergleich mit Schweden angestellt – auch jetzt.
Zu Beginn der Pandemie verzeichnete Schweden, wo die Beschränkungen relativ moderat gewählt wurden, deutlich mehr Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 als viele andere Länder – darunter auch Österreich. In weiterer Folge verliefen die Kurven größtenteils parallel, bis Herbst dieses Jahres. Seither schnellten die Todesfälle in Österreich in die Höhe, während Schweden mit einem leichten Anstieg davonkam.
Das hat zur Folge: Österreich überholt Schweden erstmals seit Pandemiebeginn bei den Corona-Todesfällen in Relation zur Bevölkerung. In absoluten Zahlen bleibt Schweden mit 15.265 Todesfällen weiterhin noch vor Österreich, wo bis zum 23. Dezember 13.595 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstarben.
Omikron als große Unbekannte
Während die vierte Delta-Welle in Österreich, die diese traurigen Statistiken so maßgeblich beeinflusste, nur durch einen Lockdown gebrochen werden konnte, steht schon die nächste Variante vor, beziehungsweise bereits in der Tür: Omikron. Obwohl hierzulande die Inzidenz die niedrigste im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern ist, tagt der neue Krisenstab Gecko heute Abend. Denn: Experten bewerten die derzeitige Situation als "die Ruhe vor dem Sturm".
Aber auch im Sonderweg-Land Schweden, ebenfalls aktuell mit einer der niedrigsten Inzidenzen der EU, sind die Sorgen groß. Weil man mit angesichts der neuen Variante mit einer stärkeren Ausbreitung des Virus rechnet, fordert das Land ab morgen von allen ausländischen Bürgern ab zwölf Jahren, dass sie bei ihrer Ankunft einen negativen Test bei sich haben. Wissenschaftler gehen davon aus, dass Omikron Mitte Jänner einen neuen Höhepunkt bei den täglichen Neuinfektionen verursachen wird. Wie sich das auf die Todesstatistiken auswirken wird, ist derzeit unklar.