"Niemand lebt ewig": Es war eine der unumstößlichen Wahrheiten des Menschseins, die vor wenigen Wochen erstmals öffentlich auch von der britischen Königin ausgesprochen wurde. Elizabeth II. sinnierte eigentlich über den Kampf für Klima und Umwelt, und wie er einmal Früchte tragen wird: "Einige der positiven Effekte werden wir selbst niemals miterleben. Niemand lebt ewig. Wir sollten eher an unsere Kinder und Enkelkinder denken. Die Generationen, die irgendwann in unsere Fußstapfen treten." Beobachtern war schnell klar, dass die 95-Jährige indirekt auch ihre eigene Sterblichkeit thematisierte.
Elizabeth, die Eherne, ist im Finale ihrer Regentschaft angekommen. Eine beispiellose Ära in der Abenddämmerung: Seit dem Tod ihres Gatten Prinz Philip im April wirkt auch die Monarchin fragiler. Von Ärzten waren ihr zuletzt aus gesundheitlichen Gründen für mehrere Wochen Ruhe verordnet worden, viele Termine entfielen. Bereits im Oktober hatte sie eine Nordirland-Reise "widerwillig" absagen müssen. Sogar die Festgala für die Gefallenen des Landes in der Londoner Royal Albert Hall musste die Königin auslassen – der Rücken spielt dem Vernehmen nach nicht mit. Die Sorge wächst, dass sie in absehbarer Zeit ihrer Aufgabe nicht mehr gewachsen sein könnte. Laut Angela Levin, Royal-Biografin und Autorin zahlreicher Bücher zum Thema, ist das Vereinigte Königreich auf das relativ absehbare Ende – der für Bewunderer wie Kritiker – unglaublichen Regentschaft "gut vorbereitet".