Sechs Jugendliche sind am frühen Montagnachmittag (Ortszeit) bei Schüssen nahe einer Schule in der Stadt Aurora im US-Bundesstaat Colorado verletzt worden. Die Behörden suchten nach mehreren Verdächtigen, sagte Vanessa Wilson, die Polizeichefin der Stadt. Die Behörden vermuten, dass der Angriff im Zusammenhang mit Bandenkriminalität steht. Es würden entsprechende Ermittlungsexperten eingesetzt. Die Täter seien flüchtig.

Die Schießerei ereignete sich kurz vor 13.00 Uhr in einem Park, etwa einen Block nördlich der Aurora Central High School im Herzen der Vorstadt von Denver. Fünf der Opfer im Alter von 14 bis 17 Jahren wurden mit Krankenwagen in umliegende Krankenhäuser gebracht. Eine weiterer Person im Alter von 18 Jahren sei eigenständig ins Krankenhaus gekommen. Alle waren Schüler der Central High School, sagte sie.

Wilson zufolge wurden die Schüsse zumindest teilweise aus einem vorbeifahrenden Auto abgefeuert. Die Ermittler gehen demnach von mehr als einem Schützen aus. KCNC-TV, ein CBS-Nachrichtensender aus Denver, zitierte einen Nachbarn namens Henry Martinez, der gegenüber dem Park wohnt, mit den Worten, er habe "30 bis 50 Schüsse" gehört. "Es ist traurig zu sehen, wie junge Menschen ihr Leben einfach so wegwerfen", sagte Martinez dem Sender.

"Dies ist ein sehr, sehr besorgniserregender Vorfall für die Stadt und ebenso für die Nation", sagte Wilson zur Waffengewalt in den USA. "Im ganzen Land gibt es derzeit eine Gewaltkrise, deshalb müssen wir alle aufpassen."

In Colorado kommt es immer wieder zu schweren Schusswaffenvorfällen. Im Jahr 1999 töteten zwei Schüler der Columbine High School in Colorado zwölf ihrer Mitschüler sowie einen Lehrer. Aurora, eine Stadt mit etwa 386.000 Einwohnern östlich von Denver, war 2012 Schauplatz einer der blutigsten Episoden moderner Waffengewalt in den USA: Ein schwer bewaffneter Mann stürmte während einer Spätvorstellung ein Kino und tötete zwölf Menschen. Im März dieses Jahres erschütterte der Amoklauf in einem Supermarkt in Boulder mit zehn Toten die USA.