Der des Mordes an der Londonerin Sarah Everard für schuldig befundene britische Ex-Polizist hat Berufung gegen seine lebenslange Haftstrafe eingelegt. Ein Sprecher des zuständigen Berufungsgerichts bestätigte am Mittwoch den Eingang eines entsprechenden Antrags. Der Fall hatte eine hitzige Debatte über die Sicherheit von Frauen und die internen Sicherheitsvorgaben der Polizei ausgelöst.
Der Polizist hatte die 33-Jährige laut Anklage im März im Londoner Stadtteil Clapham unter einem Vorwand festgenommen, sie anschließend vergewaltigt und getötet. Im September wurde der inzwischen aus dem Polizeidienst entlassene 48-Jährige zu lebenslanger Haft verurteilt. In der Folge versprach die britische Regierung verstärkte nächtliche Polizeipatrouillen und mehr Geld für die öffentliche Sicherheit. Das Innenministerium leitete eine Untersuchung zu "systematischen Fehlern" ein, die dafür sorgen sollte, dass sich ein solcher Fall nicht wiederholt. Die Londoner Polizei kündigte ihrerseits Maßnahmen zum besseren Schutz von Frauen an.
Unterdessen ist ein weiterer Beamter der Londoner Polizei wegen Vergewaltigung in Untersuchungshaft genommen worden. Das entschied ein Gericht in der britischen Hauptstadt am Mittwoch. Das Verbrechen soll am Sonntagabend stattgefunden haben. Der 28 Jahre alte Beamte sei nicht im Dienst gewesen, teilte die Londoner Polizei mit. Er wurde suspendiert. Die Behörde zeigte sich äußerst besorgt. Am kommenden Montag steht zudem ein Kollege des im Fall Everard verurteilten Beamten vor Gericht, weil er eine Frau vergewaltigt haben soll.