Ägyptische Forscher haben fossile Überreste einer bisher unbekannten Wal-Art entdeckt, die vor 43 Millionen Jahr im Wasser und auf dem Land lebte. Zum ersten Mal habe ein ägyptisches Forscherteam eine solche Entdeckung dokumentiert, sagte der Paläontologe Hescham Sallam am Donnerstagabend im ägyptischen Fernsehen. Das Fossil wurde seinen Angaben zufolge in der Region Fajum im Norden Ägyptens gefunden, die einst von Meer bedeckt war.
Dort liegt das zum Weltnaturerbe der Unesco gehörende Tal der Wale, wo schon zahlreiche fossile Überreste ausgestorbener Wal-Arten gefunden wurden. Die neu entdeckte Art wurde Phiomicetus anubis genannt. Die Vorfahren heutiger Wale waren demnach mehr als drei Meter lang und wogen mehr als 600 Kilogramm. Nach Angaben des ägyptischen Umweltministeriums handelt es sich um die "wildeste und älteste" Wal-Art Afrikas.
"Der Wal konnte an Land laufen und im Wasser schwimmen", erklärte das Ministerium. Die Entdeckung sei ein weiterer Beleg für die Evolution der Wale von Land- zu Wassertieren. Eine anatomische Studie habe zudem ergeben, dass die neue Art "ganz anders" gewesen sei als bisher bekannte Arten. Es habe sich um ein "großes Raubtier mit großen, kräftigen Kiefern" gehandelt.