Bei Waldbränden in Algerien sind mindestens 42 Menschen ums Leben gekommen. Allein 25 Soldaten seien bei Rettungseinsätzen gestorben, teilte Präsident Abdelmadjid Tebboune bei Twitter mit. In der von Bränden besonders betroffenen Region Tizi Ouzo starben zudem 17 Zivilisten. Innenminister Kamel Beldjoud machte bei einem Besuch vor Ort Brandstifter für die Feuer verantwortlich. Vier Verdächtige wurden festgenommen.
Im Norden des Landes brachen nach Regierungsangaben mehr als 70 Feuer aus. Die meisten Brände wüteten in der Kabylei, einer stark bewaldeten und dicht besiedelten Bergregion östlich der Hauptstadt Algier. Laut Innenminister Beldjoud sind die Feuer seien "krimineller Natur". Es sei "unmöglich, dass 50 Feuer gleichzeitig ausbrechen".
Den Soldaten sei aber es gelungen, mehr als 100 Menschen aus den lodernden Flammen in Tizi Ouzo sowie in der Region Bejaia östlich der Hauptstadt Algier zu befreien, schrieb Präsident Tebboune weiter.
Die Waldbrände ereignen sich inmitten brütender Sommerhitze, die Wasserbestände werden knapp. Der wichtigste Staudamm der Region, Taksebt, ist praktisch ausgetrocknet. Der Wetterdienst sagte für Dienstag und Mittwoch Temperaturen von 42 Grad voraus.
Auch das Nachbarland Tunesien leidet derzeit unter eine Hitzewelle. Nach Angaben der Wetterbehörde wurde am Dienstag in der Hauptstadt Tunis eine Rekordtemperatur von 48 Grad gemessen.