Der australische Bundesstaat New South Walesmit der Millionenmetropole Sydney bekommt seine bisher schwerste Corona-Welle trotz strenger Regeln nicht in den Griff. Innerhalb von 24 Stunden seien in der Region 356 Neuinfektionen verzeichnet worden, so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie, teilten die Gesundheitsbehörden am Dienstag mit. Vier ältere Menschen starben in Verbindung mit Covid-19. Alle waren nicht gegen das Virus geimpft.
"Wir wissen, dass New South Wales schwierige Zeiten durchmacht, aber wir wissen auch, dass Impfungen ein wichtiges Instrument sind, um die Ausbreitung zu reduzieren und Krankenhausaufenthalte zu verhindern", sagte Regionalpremierministerin Gladys Berejiklian. "Es ist so traurig, wenn man von Todesfällen vor allem von älteren Menschen hört, die aus welchen Gründen auch immer nicht geimpft wurden."
Große Teile der Region, darunter auch Sydney, befinden sich bereits seit Ende Juni in einem strikten Lockdown. Die Maßnahmen sollen bis mindestens Ende August gelten.
In Deutschland steigt die Sieben-Tage-Inzidenz weiter an
Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt in Deutschland weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Dienstag in der Früh lag sie bei 23,5 - am Vortag hatte der Wert 23,1 betragen, vor einer Woche lag er bei 17,9. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 2.480 Corona-Neuinfektionen.
Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 03.58 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 1.766 Ansteckungen gelegen.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 19 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es ebenfalls 19 Todesfälle gewesen.
In Texas sollen Krankenhäuser nicht notwendige Operationen verschieben
Angesichts der jüngsten Corona-Welle hat der US-Bundesstaat Texas alle Krankenhäuser gebeten, nicht absolut notwendige medizinische Eingriffe zu verschieben. Damit solle sichergestellt werden, dass alle Covid-Patienten adäquat versorgt werden könnten, erklärte Gouverneur Greg Abbott am Montag in einem Schreiben an den Krankenhausverband.
Das Gesundheitsministerium werde sich zudem bemühen, für die Versorgung der Corona-Patienten medizinisches Personal aus anderen Bundesstaaten zu gewinnen, hieß es. Auch soll der Katastrophenschutz wieder Infusionszentren eröffnen, in denen Patienten Blutplasma-Behandlungen bekommen können.
Die Lage in Texas hat sich aufgrund der besonders ansteckenden Delta-Variante des Coronavirus deutlich zugespitzt. In dem Bundesstaat mit 29 Millionen Einwohnern wurden zuletzt im Schnitt pro Tag rund 12.000 Corona-Neuinfektionen gemeldet, wie Daten der Behörden zeigen. Derzeit werden demnach rund 9.000 Covid-Patienten in Krankenhäusern behandelt. Der Republikaner Abbott hat Corona-Auflagen wie eine Maskenpflicht in dem Staat per Verfügung für illegal erklärt. In Texas sind rund 44 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft, landesweit liegt die Impfquote bei 50 Prozent.
Die jüngste Corona-Welle trifft bisher vor allem Bundesstaaten im Süden des Landes hart, darunter auch Florida, Louisiana, Mississippi, Alabama, Arkansas und Missouri.Der Gouverneur von Arkansas, der Republikaner Asa Hutchinson, warnte am Montag über Twitter, im ganzen Bundesstaat seien momentan nur noch acht Betten auf der Intensivstation frei. Inzwischen würden so viele Covid-Patienten im Krankenhaus behandelt wie noch nie zuvor während der Pandemie. Von den 1.376 Patienten seien 286 an ein Beatmungsgerät angeschlossen. "Impfungen reduzieren Krankenhausaufenthalte", schrieb er weiter.
Die US-Behörden melden inzwischen im Durchschnitt wieder rund 100.000 Neuinfektionen pro Tag. Im Juni, bevor sich die Delta-Variante durchgesetzt hatte, waren es zeitweise nur rund 10.000 pro Tag. Täglich sterben im Schnitt mehr als 450 Menschen nach einer Corona-Infektion, wie Daten der Gesundheitsbehörde CDC zeigen.