In der früheren Goldgräberstadt Greenville seien mindestens 45 Gebäude abgebrannt, teilte die Feuerwehr in dem betroffenen Bezirk am Donnerstag (Ortszeit) mit. Das seit Mitte Juli brennende sogenannte Dixie-Feuer hatte am Mittwochabend den Ort erreicht und die meisten Häuser in der historischen Altstadt zerstört.
Das sogenannte Dixie Fire war Mitte Juli ausgebrochen. Tausende Feuerwehrleute kämpfen gegen die Flammen, die so sehr zugenommen haben, dass sie inzwischen ihr eigenes Mikroklima bilden und sich dadurch weiter anfachen. Mehr als 1.750 Quadratkilometer sind bereits betroffen. Inzwischen wird es als drittgrößter Brand in der Geschichte des US-Bundesstaats gewertet.
In der Nacht zum Donnerstag durchbrachen die Flammen erneut mehrere Kontrolllinien. Nach den Worten der Einsatzleitung breiteten sie sich stellenweise "explosionsartig" aus. Am Donnerstag forderten die Behörden alle Einwohner der beiden Gemeinden Taylorsville und Westwood auf, ihre Häuser so schnell wie möglich zu verlassen.
Feuerwehrleute mit Waffen bedroht
Doch die Feuerwehr hat nicht nur gegen die Flammen zu kämpfen, sondern auch gegen den Widerstand mancher Einwohner gegen Evakuierungsanordnungen. In Greenville musste sie immer wieder ihre Löscharbeiten unterbrechen, um Menschen zu retten. Manche hätten sich den Feuerwehrleuten mit gezogener Waffe entgegengestellt, weil sie ihre Häuser nicht verlassen wollten, berichtete der Einsatzleiter des Krisenstabs, Jake Cagle, am Donnerstag.
Zusammenhang mit Klimawandel
Waldbrände sind in der Region keine Seltenheit. Doch dieses Jahr sind sie wegen einer mehrjährigen Dürre, böiger Winde und eines heißen Frühsommers ungewöhnlich früh ausgebrochen. Experten sehen einen Zusammenhang mit dem Klimawandel. Bislang haben die Brände dreimal mehr Vegetation vernichtet als zur gleichen Zeit 2020 - dem bisherigen Rekordjahr für Waldbrände in Kalifornien.
Eine vorläufige Untersuchung hat ergeben, dass wohl ein auf eine Stromleitung gekippter Baum die Ursache für das "Dixie Fire" war. Der Betreiber der Leitung, der US-Energieversorger Pacific Gas and Electric (PG&E) war bereits für das sogenannte "Camp Fire" in Kalifornien im Jahr 2018 verantwortlich gemacht worden. Damals lösten defekte Stromleitungen und mangelhafte Schutzvorkehrungen den Brand aus, bei dem 86 Menschen ums Leben kamen.