In Großstädten wie New York schob sich am Dienstag ein dunstiger Schleier vor die Sonne, Behörden warnten vor schlechter Luft auch in Philadelphia. Auswirkungen der saisonalen Brände in den Bundesstaaten Washington, Oregon oder Montana an der Westküste waren auch in der Bundeshauptstadt Washington D.C., Chicago und in Teilen Kanadas zu spüren.
137.000 Hektar Wald zerstört
Durch den riesigen Waldbrand im US-Staat Oregon sind bis Montag mehr als 137.000 Hektar Wald zerstört worden. "Dieses Feuer ist eine echte Herausforderung", erklärte Feuerwehrkommandant Joe Hessel. Der nach der nahegelegenen Ortschaft "Bootleg" getaufte Waldbrand im Süden Oregons ist das mächtigste von derzeit rund 80 aktiven größeren Feuern in den USA.
Die Behörden ordneten binnen knapp zwei Wochen mehr als 2.100 Evakuierungen an, 67 Häuser wurden bisher zerstört. Der Feuerwehr ist es bisher nur gelungen, rund ein Viertel des "Bootleg-Feuers" einzudämmen. Ungewöhnlich heißes und trockenes Wetter begünstigt die Ausbreitung der Flammen.
Auch in Kalifornien wüten weiter schwere Feuer. Eines davon, das "Dixie-Feuer", könnte von dem US-Energieversorger Pacific Gas and Electric (PG&E) verursacht worden sein. Laut einem vorläufigen Bericht des Konzerns entdeckte ein Mitarbeiter am Tag des Ausbruchs des Feuers einen umgekippten Baum an einer Stromleitung und Flammen in unmittelbarer Nähe.
Das Unternehmen war bereits für das sogenannte Camp Fire in Kalifornien im Jahr 2018 verantwortlich. Damals lösten defekte Stromleitungen und mangelhafte Schutzvorkehrungen den Brand aus, bei dem 86 Menschen ums Leben kamen.
Auch in anderen Staaten entlang der US-Westküste und in Kanada lodern unzählige Brände. In der westkanadischen Provinz British Columbia wurden am Montag mehr als 2.500 Evakuierungen angeordnet. Insgesamt wüten in der Provinz inzwischen rund 300 Waldbrände. Nach Einschätzung von Wissenschaftern verstärkt der Klimawandel die Trockenheit in der Region und schafft damit die Bedingungen für Waldbrände, sich auszubreiten.