In Russland spitzt sich die Corona-Lage weiter zu. Die Behörden registrierten am Sonntag mehr 25.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden - so viele wie seit Anfang Jänner nicht mehr. Im selben Zeitraum starben demnach 663 Menschen mit dem Virus. Zuvor waren fünf Tage in Folge Rekordwerte bei den Todeszahlen gemeldet worden. Im flächenmäßig größten Land der Erde grassiert vor allem die hochansteckende Delta-Variante.
Das Robert Koch-Institut hat Russland deshalb als Virusvariantengebiet eingestuft. Besonders betroffen sind die russische Hauptstadt Moskau und die Touristenmetropole St. Petersburg, in der am Freitag das letzte von sieben Spielen der Fußball-Europameisterschaft ausgetragen worden war. Auf Bildern aus den Fan-Zonen waren viele Menschen ohne den vorgeschriebenen Mund-und Nasenschutz zu sehen.
In Moskau gab es den Angaben vom Samstag zufolge 111 Todesfälle und mehr als 7.600 Neuinfektionen; in St. Petersburg 104 Tote und knapp 1.800 neue Corona-Fälle. Erwartet werden neue Tageshöchststände auch in den kommenden Tagen.
Kein Lockdown geplant
Trotz der hohen Zahlen sei kein landesweiter Lockdown geplant, hatte der Kreml mitgeteilt. Allerdings gibt es in einzelnen Regionen zunehmende Einschränkungen des öffentlichen Lebens wegen der hohen Infektionszahlen und der Überlastung der Krankenhäuser - wie etwa in Burjatien am Baikalsee. In Moskau dürfen Menschen nur noch mit einem negativen PCR-Test oder als Geimpfte mit einem QR-Code ins Restaurant. Arbeitgeber vieler Bereiche sind in der Hauptstadt verpflichtet, Impfungen ihrer Mitarbeiter durchzusetzen.