Auf den Philippinen ist eine Militärmaschine auf dem Flug zu einem Einsatz gegen Rebellen im Süden des Inselstaates verunglückt. Mindestens 42 der 96 Insassen sowie drei Zivilisten am Boden kamen ums Leben, als die Maschine vom Typs C-130 Hercules bei der Landung auf der Insel Jolo abstürzte, wie das Verteidigungsministerium am Sonntag mitteilte. Fünf Soldaten würden noch vermisst, hieß es. 49 weitere Soldaten und vier Zivilisten wurden demnach verletzt in Spitäler gebracht.

Das Flugzeug hatte die Landebahn verpasst und war beim Aufprall in Flammen aufgegangen. Die Bergungsarbeiten hielten noch an, hieß es in der Mitteilung des Verteidigungsministeriums weiter. "Wir haben Hoffnung, noch weitere Überlebende zu finden", sagte der Kommandant der militärischen Anti-Terror-Einheit, General William Gonzales. Die Soldaten seien auf dem Weg gewesen, "um sich unserem Kampf gegen den Terrorismus anzuschließen."

Neben 88 Passagieren befanden sich drei Piloten und fünf Crew-Mitglieder in der Transportmaschine, als diese am Vormittag (Ortszeit) bei der Ankunft in Patikul auf der Insel Jolo rund 1.000 Kilometer südlich der Hauptstadt Manila die Landebahn nicht traf. Bei dem Versuch, wieder durchzustarten, sei sie abgestürzt und in Flammen aufgegangen, sagte Militärsprecher Cirilito Sobejana.

Die Maschine schlug inmitten von Kokospalmen auf und brannte bis auf das Heck völlig aus. Anschließend stieg dichter schwarzer Rauch auf. "Augenzeugen sagen, dass einige Soldaten aus dem Flugzeug gesprungen sind, bevor es auf den Boden prallte, so dass sie die Explosion überlebt haben", erklärte Gonzales. Sie wurden in ein Militärkrankenhaus auf Jolo gebracht.

Verteidigungsminister Delfin Lorenzana sagte, er habe eine umfassende Untersuchung angeordnet, um die Ursache für das Unglück zu klären, sobald die Rettungsoperation abgeschlossen sei. Das Flugzeug war den Angaben zufolge in der Nähe von Manila auf einem Luftwaffenstützpunkt gestartet und dann über Cagayan de Oro auf der Insel Mindanao nach Jolo unterwegs. Sie transportierte "Armeepersonal, das sich zum Dienst meldete", so Lorenzana. Viele hatten Berichten zufolge gerade ihre Ausbildung abgeschlossen und waren auf dem Weg zu ihrem ersten Einsatz.

Nach einem Bericht der Zeitung "Manila Bulletin" sollten die Soldaten den Kampf gegen Extremisten der Gruppe Abu Sayyaf in der Provinz Sulu unterstützen. Das philippinische Militär kämpft im muslimischen Süden des Landes seit Jahrzehnten gegen die Organisation. Sie will in der Region einen islamischen Gottesstaates errichten und finanziert sich vor allem durch die Entführung von Ausländern.

Der Absturz ist eines der tödlichsten Unglücke in der Geschichte der Militärluftfahrt des südostasiatischen Staates. Im Juni war in der nördlichen Provinz Tarlac ein Militärhubschrauber bei einem nächtlichen Trainingsflug abgestürzt. Alle sechs Insassen kamen ums Leben.