Dies teilte der Chef der indigenen Gemeinschaft Cowessess, Cadmus Delorme, am Donnerstag mit. In früheren Jahrzehnten waren zahlreiche indigene Kinder in Heime gesteckt worden, um ihre Anpassung an die weiße Mehrheitsgesellschaft zu erzwingen.
Am Mittwoch hatte die Föderation souveräner indigener Nationen (FSIN) bereits mitgeteilt, an dem Ort in der Provinz Saskatchewan seien "hunderte" Gräber entdeckt worden. Ende Mai waren bereits auf dem Gelände des früheren katholischen Internats nahe der Kleinstadt Kamloops in der Provinz British Columbia die sterblichen Überreste von 215 indigenen Kindern entdeckt worden. Dies sorgte landesweit für Erschütterung, UNO-Menschenrechtsexperten forderten eine umfassende Aufklärung der Hintergründe. Forderungen an den Vatikan, sich zu entschuldigen und alle Dokumente zu den Vorgängen herauszugeben, blieben zunächst unbeantwortet.
In Kanada waren ab 1874 rund 150.000 Kinder von Ureinwohnern und gemischten Paaren von ihren Familien und ihrer Kultur getrennt und in kirchliche Heime gesteckt worden, um sie so zur Anpassung an die Kultur der Weißen zu zwingen. Viele von ihnen wurden in den Heimen misshandelt oder sexuell missbraucht. Nach bisherigen Angaben starben mindestens 3.200 dieser Kinder, die meisten an Tuberkulose.