Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie hat es in Barcelona am Samstagabend wieder ein großes Popkonzert mit 5.000 Zuschauern gegeben. Der Auftritt der Indie Popband Love of Lesbians in der für bis zu 24.000 Gäste ausgelegten Mehrzweckhalle "Palau de Sant Jordi" hatte Pilotcharakter und war offiziell genehmigt. Es ging darum zu testen, ob solche Großveranstaltungen trotz Corona bei ausreichenden Vorsichtsmaßnahmen sicher sein können.
"Willkommen zu einem der bewegendsten Konzerte unseres Lebens", begrüßte der Sänger von Love of Lesbians, Santi Balmes, die Menschenmenge. Für die Fans war der Abend auf jeden Fall ein voller Erfolg. "Es war super, eigentlich noch besser als vor Corona, weil alle Leute so unglaublich glücklich und ausgelassen waren, weil sie endlich mal wieder in einem Konzert sein konnten. Viele tanzten und haben unter der Maske mitgesungen", erzählte Rubén Casado der Deutschen Presse-Agentur. "Hoffentlich gibt es bald mehr solcher Veranstaltungen", fügte der 48-Jährige hinzu.
Vor und während des Konzerts galten strenge Schutzmaßnahmen, die von einem Ärzteteam überwacht wurden. Alle Zuschauer mussten am Samstag in einem von drei speziellen Testzentren zwischen 08.00 Uhr und 16.00 Uhr einen Schnelltest machen. Nur 6 der 5.000 Tests seien positiv ausgefallen, schrieb die Zeitung "La Vanguardia".
Eingelassen wurden nach Angaben der Veranstalter zudem nur registrierte Besucher im Alter zwischen 18 und 65 Jahren, die ein neueres Smartphone besaßen, um ein Programm für das Test-Ergebnis herunterladen zu können. Zudem mussten die Zuschauer einwilligen, dass ihre Daten mit denen der Gesundheitsbehörden abgeglichen werden.
Für die drei Zonen des Zuschauerbereichs gab es je eigene Eingänge, Barbereiche und Sanitäranlagen. Die Zuschauer durften nicht von einer Zone in die andere wechseln. Für eine besonders starke Belüftung sei gesorgt worden, betonten die Veranstalter.
In Madrid hatte es kurz vor Weihnachten bereits ein Konzert des Schlagersängers Raphael mit ebenfalls etwa 5.000 Teilnehmern gegeben, allerdings ohne wissenschaftliche Begleitung. Die Zuschauer mussten sitzen und Abstand halten.