Die Berge der Alpen sind laut einer Langzeitstudie im Winter wesentlich kürzer weiß als noch in den 1970er-Jahren. Die Schneesaison unterhalb von 2000 Metern Seehöhe sei je nach Höhenlage und Region um 22 bis 34 Tage kürzer geworden, berichten Forscher unter der Leitung des Südtiroler Instituts Eurac Research am Donnerstag in Bozen. Ausgewertet wurden Daten Hunderter Messstationen in Österreich, Deutschland, Frankreich, Italien, der Schweiz und Slowenien.
Die mittlere Schneehöhe in den Monaten November bis Mai ist pro Jahrzehnt um durchschnittlich 8,4 Prozent zurückgegangen, wie die Wissenschafter errechneten. Obwohl es Unterschiede zwischen den verschiedenen Abschnitten der Alpen gibt, waren laut der Studie die 1970er- und 1980er-Jahre allgemein schneereich. Danach folgte Ende der 1980er- und Anfang der 1990er-Jahre eine schneearme Phase.
Die Schneedecke spielt nicht nur für die Pflanzen und Tiere der Alpen eine wichtige Rolle, sondern auch für den Wintertourismus, die Landwirtschaft, Wasserversorgung und Wasserkraft.
Die Forscher aus den sechs Alpenländern untersuchten zwar nicht explizit den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Schneedecke, "doch ist klar, dass der Schnee aufgrund höherer Temperaturen früher und schneller schmilzt, und Niederschlag als Regen statt als Schnee fällt", sagte Michael Matiu, der bei Eurac Research am Institut für Erdbeobachtung forscht.