Nach dem starken Erdbeben in Mittelgriechenland am Mittwoch haben viele Menschen die Nacht auf Donnerstag in Zelten, Hotels und bei Freunden verbracht. Etliche von ihnen stünden unter Schock und hätten nachts frieren müssen, erklärte der Gouverneur der Region Thessalien, Kostas Agorastos, der griechischen Zeitung "To Proto Thema". Das Militär hatte Hunderte provisorische Zelte errichtet, noch in der Nacht gab es starke Nachbeben.
Für eine Entwarnung ist es offenbar noch zu früh: Es müsse noch für die nächsten Wochen mit weiteren Nachbeben gerechnet werden, sagte ein Seismologe der Tageszeitung "Kathimerini". Vielerorts in der betroffenen Region blieben die Schulen am Donnerstag geschlossen. Eine Schule im Ort Damasi muss sogar vollständig neu errichtet werden, von zwei anderen Schulen hieß es, die Gebäude hätten "ernsthafte Probleme". Am Donnerstag soll unter Leitung des Ministeriums für Infrastruktur die Evaluation beschädigter Gebäude beginnen.
Das Beben der Stärke 6 hatte sich am Mittwoch um die Mittagszeit nahe der mittelgriechischen Stadt Larissa in rund zehn Kilometern Tiefe ereignet und war auf dem gesamten griechischen Festland zu spüren, auch in den Städten Athen, Thessaloniki und Patras. In unmittelbarer Nähe des Epizentrums mussten sechs Menschen aus Trümmern befreit werden, Tote gab es jedoch nicht.
Der Regionalgouverneur schätzt, dass rund 100 Gebäude schwere Schäden aufweisen. Einige sehr alte Häuser sind eingestürzt.