Seinen eigenen Tod erwartet Papst Franziskus "als Papst entweder im Amt oder emeritiert. Und in Rom". Das verriet der Heilige Vater laut Kathpress in einem Gespräch mit dem argentinischen Arzt und Journalisten Nestor Castro. "Ich gehe nicht zurück nach Argentinien", sagte das katholische Kirchenoberhaupt. Auszüge aus dem im Frühjahr 2019 geführten Interview veröffentlichte Castro am Samstag in der Onlineausgabe der argentinischen Zeitung "La Nacion".
Lungen-OP mit 21 Jahren
In dem laut Castro gut einstündigen Gespräch sprach Franziskus auch ausführlich über seine Lungen-OP, die er als 21-Jähriger überstand, sowie seine Angst-Neurose. Die habe ihn früher immer dazu getrieben, "alles jetzt und sofort machen zu wollen. Deshalb muss man wissen, wie man langsamer wird", erzählte der Papst. Inzwischen habe er seine Ängste ganz gut gezähmt.
"Wenn ich mit einer Situation konfrontiert werde oder mich einem Problem stellen muss, das mich ängstlich macht, halte ich an", sagte der Pontifex. Dafür habe er verschiedene Methoden. Eine davon sei es, Musik von Bach zu hören. "Es beruhigt mich und hilft mir, Probleme besser zu analysieren." Entstanden sei seine Angst-Neurose vor allem in der Zeit der argentinischen Militärdiktatur. So habe er als junger Jesuiten-Provinzial öfter in seinem Auto versteckte Menschen an Militärposten vorbeischmuggeln müssen.
Der Autor des Interviews, Nelson Alberto Castro, ist Journalist, Arzt und Autor. Bekannt wurde er in Argentinien unter anderem durch zwei Fernsehshows. Das Gespräch mit Franziskus ist Teil von Castros Buch "La Salud de los Papas" (Die Gesundheit der Päpste), das demnächst erscheint. Ähnliche Bücher verfasste er auch über die frühere Staatspräsidentin Christina Kirchner sowie Eva Peron.