Die internationale Bürgerrechtsbewegung Black Lives Matter wird mit dem schwedischen Olof-Palme-Preis 2020 ausgezeichnet. Die Bewegung im Allgemeinen habe auf einzigartige Weise Not, Schmerz und Wut der afroamerikanischen Minderheit aufgedeckt, nicht gleichgestellt zu Menschen anderer Hautfarbe betrachtet zu werden, teilte der Olof-Palme-Gedächtnisfond am Freitag in Stockholm mit.
Black Lives Matter (auf Deutsch etwa: Schwarze Leben zählen) ist eine in den USA gegründete und inzwischen internationale Bewegung, die sich gegen Polizeibrutalität und Rassismus einsetzt. Sie entstand 2013 als Reaktion auf den Freispruch eines Mannes, der ein Jahr zuvor den 17-jährigen Afroamerikaner Trayvon Martin erschossen hatte. Mehrere Vorfälle von Polizeibrutalität gegen Afroamerikaner haben die Bewegung seitdem wachsen lassen, 2014 etwa der Tod von Eric Garner in New York und der von Michael Brown in Ferguson im US-Staat Missouri.
Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis gewann die Bewegung im vergangenen Jahr nochmals deutlich an Zulauf und Bedeutung. Allein in den USA hätten im Sommer 2020 schätzungsweise 20 Millionen Menschen an Protesten von Black Lives Matter teilgenommen, schrieb die Palme-Jury. Millionen weitere weltweit hätten ihre Stimme erhoben. "Dies zeigt, dass Rassismus und rassistische Gewalt nicht nur ein Problem in der amerikanischen Gesellschaft, sondern ein globales Problem sind, einschließlich Schweden."
Die Black Lives Matter Global Network Foundation, die Organisation der Bewegung, sollte am Samstagabend in einer digitalen Preiszeremonie ausgezeichnet werden. Der Palme-Preis ist mit 100.000 Dollar dotiert und wurde 1987 in Gedenken an den schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme geschaffen, der ein Jahr zuvor in Stockholm ermordet worden war. Im vergangenen Jahr hatte ihn der mittlerweile verstorbene britische Schriftsteller und Spionageexperte John le Carré erhalten.
blacklivesmatter.com