Starke Schneefälle haben in Teilen Deutschlands in der Nacht auf Freitag für Verkehrschaos gesorgt. Besonders im Raum Freiburg im Südwesten des Landes waren Straßen gesperrt. Nahe Wittlingen bei Lörrach wurde eine Fußgängerin von einem Baum getroffen, der wohl unter der Schneelast zusammenbrach. Sie starb im Krankenhaus. In der Schweiz ist seit Mittwoch vom Aargau ostwärts im Flachland sowie in den Alpen und den östlichen Alpentälern rekordverdächtig viel Neuschnee gefallen.
Im Allgäu und in Oberbayern brachte der Schnee den zweiten Tag in Folge den Zugverkehr teilweise zum Erliegen. Unter anderem sperrte die Bahn die Strecken von Kempten nach Pfronten, Oberstdorf und Lindau. Betroffen waren auch Verbindungen im Fernverkehr von München nach Zürich. Auf der Strecke zwischen Memmingen und Lindau war vorübergehend kein Zugverkehr mehr möglich, die Bahn richtete Schienenersatzverkehr mit Bussen ein.
Die Strecke von Garmisch-Partenkirchen nach Reutte in Tirol wurde wegen umgestürzter Bäume wie am Vortag ebenfalls gesperrt. Auf der Strecke von Kempten nach Lindau kamen die Fahrgäste zeitweise gar nicht mehr voran. Trotz gesperrter Strecke gab es zunächst keinen Ersatzverkehr mit Bussen. Dafür stünden keine Fahrzeuge zur Verfügung, teilte die Bahn mit.
Im Schweizer Flachland schneite es örtlich bis über 30 Zentimeter, in den östlichen Alpentälern (Glarnerland, Walenseegebiet, Seeztal, oberes Rheintal und Bündner Täler) teilweise über 50 Zentimeter und in den Alpen vielerorts einen bis zwei Meter - Mengen, wie sie im Durchschnitt nur alle 20 Jahre gemessen werden. Am Freitag herrschten prekäre Straßenverhältnisse und in den Bergen eine große Lawinengefahr, die zweithöchste Gefahrenstufe. Betroffen sind der Alpennordhang ohne Voralpen, fast das gesamte Wallis, große Teile Graubündens und die nördlichsten Gebiete des Tessins. In den übrigen Schweizer Alpen und im Jura herrschte erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3). Am Freitag sollten die Schneefälle tagsüber langsam abklingen.