Vier Tage nach einem Erdrutsch in Norwegen haben die Rettungskräfte bereits sieben Todesopfer im Katastrophengebiet geborgen. Nach dem ersten Fund am Neujahrstag und drei anderen am Samstag entdeckten die Einsatzkräfte am Sonntag drei weitere ums Leben gekommene Personen. Mehrere Menschen galten am Abend weiter als vermisst. Die Retter gaben auch mehr als 100 Stunden nach der Katastrophe nicht die Hoffnung auf, Überlebende finden zu können.
Norwegens König Harald V., seine Frau Sonja und Kronprinz Haakon werden am Sonntag zu einem Besuch am Unglücksort in Ask, rund 25 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Oslo, erwartet.
Bei dem Erdrutsch in Ask in der Gemeinde Gjerdrum war am Mittwochmorgen ein ganzer Hügel eingesackt, ein Dutzend Häuser und 31 Wohnungen rutschten ab. Das Erdreich in dem Gebiet besteht aus einem speziellen Lehm, der in Norwegen und Schweden verbreitet ist und sich schnell verflüssigen kann. Die Wahrscheinlichkeit eines ähnlichen Erdrutsches in dem Gebiet ist laut norwegischer Wasser- und Energieverwaltungsbehörde (NVE) jedoch gering.
Die zuständige Behörde gab an, ein Gebiet von insgesamt etwa 280.000 Quadratmetern sei ins Rutschen geraten. Einige Häuser wurden um 400 Meter verschoben. Zehn Menschen wurden verletzt, einer von ihnen schwer. Etwa 1000 Anrainer wurden in Sicherheit gebracht.
Die Polizei hatte am Freitag eine Liste mit den Namen der Vermissten veröffentlicht, darunter auch zwei Kinder im Alter von zwei und 13 Jahren. Bei einem der Toten handelt es sich um einen 31-jährigen Mann. Zur Identität der anderen Opfer machte die Polizei zunächst keine Angaben.