Mehr als 300 von der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram im Norden Nigerias entführten Schüler sind nach einem Bericht des Staatsfernsehens wieder frei. 344 freigelassene Schüler befänden sich in der Obhut der Sicherheitsbehörden, teilte der Gouverneur des Bundesstaats Katsina, Aminu Bello Masari, am Donnerstag mit. Unklar war allerdings, ob alle Schüler freigelassen wurden oder sich ein Teil von ihnen noch in der Gewalt der Entführer befand.
"Ich denke, wir haben die meisten der Buben zurückgeholt, nicht alle von ihnen", sagte der Gouverneur. Aus Sicherheitskreisen hieß es, die exakte Zahl der freigelassenen Schüler könne erst genannt werden, wenn diese in der gleichnamigen Hauptstadt des Bundesstaats Katsina eingetroffen und durchgezählt worden seien. Auch die genaue Zahl der vergangenen Freitag aus der Oberschule in Kankara Verschleppten war unklar. Laut Behörden waren es 333, Einheimische sprachen von mehr 500 Verschleppten.
Die jetzt freigelassenen Schüler waren nach Verhandlungen zwischen den Entführern und der Regierung im Wald ausgesetzt worden. Sie sollten zunächst medizinisch versorgt werden bevor sie zu ihren Familien zurückgebracht wurden. Staatschef Muhammadu Buhari sprach im Onlinedienst Twitter von einer "enormen Erleichterung für das ganze Land und die Weltgemeinschaft".
Boko Haram kämpft seit dem Jahr 2009 gewaltsam für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias. In den vergangenen Wochen verübte die Dschihadistengruppe zahlreiche Gräueltaten.