Gut eineinhalb Jahre nach dem Brand der Pariser Kathedrale Notre-Dame ist die Einsturzgefahr endgültig gebannt. Die öffentliche Baugesellschaft teilte am Dienstag mit, ein 200 Tonnen schweres Gerüst auf der Kirche sei abgebaut. Das Gerüst war bei dem Brand eingeschmolzen und lastete auf dem Gewölbe. Frankreichs Kulturministerin Roselyne Bachelot sagte: "Die Bedrohung, die das Gerüst für die Kathedrale darstellte, besteht nun nicht mehr." Sie dankte den Arbeitern, die 40.000 Einzelteile in bis zu 40 Metern Höhe seit Anfang Juni mühsam demontiert hatten.

Chefarchitekt Philippe Villeneuve hatte den Abbau des Gerüsts als vordringlich bezeichnet, um die mehr als 850 Jahre alte gotische Kathedrale vor dem Einsturz zu bewahren. Die Arbeiten hatten sich wegen der Corona-Pandemie aber verzögert. Bei dem Feuer im April 2019 waren der Dachstuhl und der Spitzturm eingestürzt. Beides soll in historischer Anmutung neu entstehen. Die Arbeiten sollen bis zu den Olympischen Sommerspielen in Paris 2024 abgeschlossen sein. Experten halten das Versprechen von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron für sehr ehrgeizig.