Die Ölnation Norwegen will klimaschädliche Gase in zunehmendem Maße aus der Luft einfangen und in der Erde lagern. Ministerpräsidentin Erna Solberg bezeichnete das Projekt "Langskip" (Langschiff) am Montag in Oslo als "Meilenstein" bei den Industrie- und Klimainitiativen ihrer Regierung.
Das Vorhaben werde nicht nur die Kohlendioxid-Emissionen senken, sondern auch die Entwicklung neuer Technologien vereinfachen und Arbeitsplätze schaffen. Zunächst soll CO2 bei einer Zementfabrik in Brevik rund 150 Kilometer südwestlich von Oslo eingefangen werden.
Proteste und Festnahmen
Mit den Plänen befasst sich nun das Parlament. Klima- und Umweltminister Sveinung Rotevatn erklärte, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, müsse CO2 in großem Umfang aus der Luft geholt und eingelagert werden. Norwegen hat sich verpflichtet, seine Emissionen bis 2030 um 50 bis 55 Prozent zu verringern.
Dass nicht alle Norweger die Klimabemühungen ihrer Regierung für ausreichend halten, zeigte eine Aktion der Organisation Extinction Rebellion (XR) in Oslo: Etwa 80 Aktivisten legten eine vielbefahrene Straßenkreuzung in der Nähe des Schlosses lahm, indem sie sich unter anderem mit mitgebrachten Eisenrohren aneinanderketteten. Nach Angaben der Polizei wurden 32 Teilnehmer festgenommen.