Die Braunschweiger Staatsanwaltschaft ermittelt einem "Spiegel"-Bericht zufolge wegen eines weiteren möglichen Sexualdelikts an einem Kind gegen den deutschen Verdächtigen im Fall "Maddie". Er soll demnach 2007 wenige Wochen vor Verschwinden von Madeleine McCann an der portugiesischen Algarve auf einem Strand eine Zehnjährige gepackt und vor ihren Augen masturbiert haben, berichtete das Magazin.
Demnach eilten Erwachsene dem Kind zur Hilfe, woraufhin der Täter flüchtete. Der Vorfall soll sich nur wenige Kilometer von dem Ort entfernt ereignet haben, in dem später "Maddie" verschwand. Wie der "Spiegel" berichtete, ist der Fall den deutschen Justizbehörden durch eine Abfrage zu Sexualdelikten aus Portugal seit dem vergangenen Jahr bekannt.
Ermittlungen wurden zwischenzeitlich eingestellt
Die Ermittlungen gegen den Mann wurden nach Informationen des Magazins zwischenzeitlich bereits eingestellt, weil das aus Deutschland stammende Opfer diesen auf Bildern nicht sicher identifizieren konnte. Nach dem Bekanntwerden der Ermittlungen gegen ihn im Fall "Maddie" meldete sich die junge Frau demnach aber erneut bei der Polizei und gab an, nunmehr zu "99 Prozent" sicher zu sein, dass dieser der Täter sei. Die Ermittlungen wurden wieder aufgenommen.
Der Deutsche wird von der Braunschweiger Staatsanwaltschaft als Verdächtiger in dem spektakulären Kriminalfall um das Verschwinden von "Maddie" betrachtet. Sie geht davon aus, dass er das Mädchen ermordete. B. ist vielfach und erheblich vorbestraft, unter anderem auch wegen Sexualdelikten an Kindern. B. hielt sich früher oft in Portugal auf, wo er laut deutschen Ermittlern in Ferienanlagen und Hotels einbrach. Aus einer derartigen Anlage verschwand auch "Maddie".