Nachdem der Hurrikan "Laura" schwere Schäden an der US-Küste am Golf von Mexiko anrichtete, waren Hunderttausende Menschen ohne Strom. "Laura" schwächte sich über dem Bundesstaat Louisiana unterdessen zu einem tropischen Sturm ab. Am Freitag gab es für Regionen in Arkansas und Missouri Warnung vor Überflutungen.

"Laura" war am Donnerstag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 Kilometern pro Stunde auf das US-Festland getroffen. Mindestens sechs Menschen starben. Vier von ihnen kamen ums Leben, weil Bäume auf Häuser stürzten, wie der Gouverneur des Staates Louisiana, John Bel Edwards, sagte.

Die Wucht des Sturms deckte Dächer ab, riss Fassaden von Häusern und ließ Strommasten umknicken. Meerwasser überflutete die Küste weit bis ins Landesinnere. Eine Person war im Sturm auf einem Boot und ertrank, eine weitere starb an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung - ausgelöst durch einen Notstrom-Generator, wie es von Behörden hieß.

Das Stromnetz sei schwer beschädigt worden, sagte Edwards, machte aber zugleich klar, dass die Behörden ein schlimmeres Szenario befürchtet hatten. Das Hurrikan-Zentraum hatte vor bis zu sechs Meter hohen Sturmfluten gewarnt.

Die Behörden hatten Hunderttausende Menschen angewiesen, sich in Sicherheit zu bringen. Je näher der Sturm mit zunehmender Stärke der US-Küste am Mittwoch gekommen war, desto eindringlicher wurden die Warnungen. "Gehen Sie jetzt in Deckung", schrieb das Nationale Hurrikanzentrum schließlich. Es handle sich um eine "lebensbedrohliche Situation".

Lake Charles sehr schwer getroffen

Rund um die besonders hart getroffene Stadt Lake Charles wurden auch Wasserwerke beschädigt. Aus den Wasserhähnen komme kaum etwas heraus, schrieb Bürgermeister Nic Hunter in einem Facebook-Eintrag. Es sei unklar, wann die Strom- und Wasserversorgung wieder hergestellt werden könne. Die Einwohner müssten sich vermutlich für Wochen auf schwierige Umstände einstellen. Präsident Donald Trump kündigte an, wahrscheinlich am Wochenende die betroffenen Gebiete zu besuchen.

In Lake Charles stürzte der Antennenmast des Senders KPLC auf das evakuierte Studio und durchschlug das Dach. Im nahe gelegenen Westlake brannte am Donnerstag eine Chemiefabrik. Von der Polizei hieß es, es habe ein Chlorgasleck gegeben. Die Menschen mussten weiterhin in ihren Häusern bleiben.

"Laura" hatte über ungewöhnlich warmem Meerwasser rasch an Kraft gewonnen und war am Mittwoch innerhalb weniger Stunden von Kategorie zwei auf Kategorie vier (von fünf) hochgestuft worden. Damit war "Laura" der erste starke Hurrikan der Saison.

Die US-Klimabehörde NOAA rechnet damit, dass 2020 ein Rekordjahr für Wirbelstürme werden könnte. Erwartet werden 19 bis 25 Stürme, von denen sieben bis elf Hurrikans werden könnten.