Die Frau war laut Air Zermatt am Sonntag in eine Spalte gefallen und am Dienstag von Alpinisten zufällig entdeckt worden. Die in Deutschland wohnhafte Russin sei am Sonntag in kurzen Hosen und ohne entsprechende Ausrüstung alleine auf dem zerklüfteten Grenzgletscher unweit der Monte-Rosa-Hütte spazieren gegangen, teile das Bergrettungs- und Flugunternehmen Air Zermatt am Mittwoch auf Facebook mit. Dabei fiel die Frau "unglücklich" rund zehn bis fünfzehn Meter tief in eine Spalte auf dem Grenzgletscher.
Zwei Nächte lange habe die Verunfallte auf einer Eisbrücke ausharren können, teilten die Retter weiter mit. Eine Bergsteigergruppe, die in Richtung Italien unterwegs war, habe die Frau schließlich aus dem Loch rufen hören. Die Touristin wurde unverletzt geborgen und mit milder Unterkühlung mit einem Helikopter in ein Spital geflogen.
Die Frau war laut Angaben der Retter alleine unterwegs. Da auch keine Vermisstenmeldung bei der Polizei eingegangen sei, könne die Gerettete von Glück reden, dass sie von einer Gruppe von Alpinisten aus dem kleinen Loch gehört worden sei, schrieb Air Zermatt.
"Die Bergrettung Zermatt hat in den letzten 20 Jahren keine derartige Wunder-Rettung aus einer Gletscherspalte erlebt", hieß es in der Mitteilung. Die Körpertemperatur der Frau habe laut einem Arzt noch 34 Grad betragen.
Der Grenzgletscher im Monte-Rosa-Massiv oberhalb von Zermatt befindet sich auf gegen 4000 Metern über Meer. Er gilt als Hauptarm des Gornergletscher-Systems.