Der Attentäter von Christchurch will vor der Urteilsverkündung nicht mehr selbst das Wort ergreifen. Dies wurde am Mittwoch aus Gerichtskreisen bekannt. Ursprünglich hatte der 29-jährige Rechtsextremist aus Australien angekündigt, sich selbst vertreten zu wollen.

Nach dreitägigen Anhörungen von Überlebenden und Angehörigen der Opfer der blutigen Anschläge auf zwei Moscheen in Neuseeland hätte er sich am Donnerstag selbst äußern dürfen. Darauf will er nun verzichten. Ein Pflichtanwalt werde eine kurze Erklärung verlesen, hieß es. Lange hatte es Befürchtungen gegeben, der Angeklagte könnte den Termin als Plattform zur Verbreitung seiner rechtsextremistischen Ansichten nutzen.

Zuvor will auch die Staatsanwaltschaft noch eine Stellungnahme einreichen. Dann wird der Richter Cameron Mander das Strafmaß verkünden. Dies könnte am Donnerstag, möglicherweise aber auch erst am Montag geschehen.

Mit vielen emotionalen und teils wütenden Wortmeldungen ist am Mittwoch die Anhörung von Überlebenden und Angehörigen der Opfer der blutigen Anschläge auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch fortgesetzt worden. Am letzten Tag der Anhörung ließ der Richter  weitere Erklärungen von Hinterbliebenen zu, sodass sich die für Donnerstag geplante Urteilsverkündung verzögern könnte.

Insgesamt haben sich damit seit Montag mehr als 80 Menschen an den Richter und den angeklagten Attentäter gewandt. Mehrere beschimpften Brenton Tarrant als "Verlierer" und "Feigling", der sich hinter seinen Waffen versteckt habe. "Du bist schwach. Ein Schaf in einem Wolfspelz", sagte Ahad Nabi, dessen Vater bei den Anschlägen ums Leben gekommen war, und schaute dem Täter dabei direkt ins Gesicht.

Einige hatten Fotos ihrer getöteten Angehörigen dabei. Der Angeklagte zeigte die meiste Zeit keine sichtbare Regung, jedoch sagten Beobachter, er habe bei einzelnen Wortmeldungen kurz gelacht.