Der Frachter "Rhosus", der die Chemikalie vor einigen Jahren nach Beirut gebracht hatte, habe einem Unternehmer aus Zypern gehört und nicht wie angenommen einem russischen Geschäftsmann, meldete der "Spiegel" am Freitag.
Aus Gerichtsprotokollen gehe hervor, dass der Unternehmer aus Zypern einen Millionenkredit bei der tansanischen FBME-Bank aufgenommen hatte. Dem Bericht zufolge warfen US-Ermittler der FBME vor, für die libanesische Hisbollah als Geldwäscherin fungiert zu haben.
Weiter schreibt der "Spiegel", nach Angaben eines Ermittlers sei die tansanische Bank berüchtigt dafür gewesen, säumige Schuldner zu Gefälligkeiten gegenüber Kunden wie der Hisbollah zu drängen. Der russische Geschäftsmann Igor Gretschuschkin, der bisher als Besitzer des Frachtschiffes galt, hatte die "Rhosus" demnach nur geleast.
Bei der massiven Explosion Anfang des Monats waren mindestens 182 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 6.000 verletzt worden. Verursacht worden sein soll sie durch große Mengen Ammoniumnitrat, die über Jahre ohne Sicherheitsvorkehrungen im Hafen lagerten. Die Chemikalie soll auf der "Rhosus" in den Libanon gekommen sein. Nach Darstellung von Gretschuschkin untersagten die Behörden des Landes im November 2013 die Weiterfahrt und beschlagnahmten die Ladung. Die Hisbollah weist jede Verantwortung für die Katastrophe zurück.