Nachdem im Jänner in Luttach im Südtiroler Ahrntal sieben Deutsche nach einem Verkehrsunfall gestorben sind, hat nun ein Gutachten den Lenker teilweise entlastet. Laut Medienberichten vom Freitag dürfte dem Gutachten zufolge die Touristengruppe zum Teil den Zebrastreifen in der Unfallnacht nicht benützt haben. Außerhalb des Lichtkegels am Zebrastreifen seien Personen "nur schemenhaft" zu erkennen.

Die Opfer waren zuvor aus einem Shuttlebus ausgestiegen und überquerten die Straße, als es zu dem Unfall kam. Nach Einschätzung des gerichtlichen Gutachters dürfte der 27 Jahre alte Lenker auch nicht so schnell gefahren sein, wie zunächst angenommen. Er gehe davon aus, dass er 90 km/h gefahren sei, statt der erlaubten 50 km/h.

Der 27-Jährige befindet sich - obwohl sein Hausarrest wieder aufgehoben worden war - noch in einem Kloster in Südtirol. Er war im Jänner betrunken in eine Gruppe Skiurlauber gerast. Sechs waren sofort tot, eine Frau starb später im Krankenhaus. Die meisten Opfer kamen aus Nordrhein-Westfalen. Dem 27-Jährigen wird mehrfache Tötung im Straßenverkehr vorgeworfen. Ihm drohen bis zu 18 Jahre Haft.