Ein indischer Arzt soll an mindestens 50 Morden an Taxifahrern beteiligt gewesen sein und deren Leichen dann Krokodilen zum Fraß vorgeworfen haben. Die indische Polizei nahm den 62-Jährigen in Neu Delhi fest, wie sie am Sonntag mitteilte.
In den Verhören gestand der in der traditionellen indischen Medizin Ayurveda ausgebildete Arzt Polizeiangaben zufolge, Drahtzieher von 50 Morden gewesen zu sein. Ermittler glauben aber, er könnte hinter mehr als 100 Morden stehen. Zudem soll er an illegalen Transplantationen von Nieren beteiligt gewesen sein und jedes Mal umgerechnet knapp 8.000 Euro kassiert haben.
Der Mann war den Angaben zufolge bereits Anfang der 2000er-Jahre in der Stadt Jaipur südwestlich von Neu Delhi für den Mord an sechs Taxifahrern zu lebenslanger Haft verurteilt, später aber begnadigt worden. Er sei nach Neu-Delhi geflohen, wo er eine Witwe geheiratet habe. Dort sei er am Mittwoch auch gefasst worden - sechs Monate, nachdem er verschwunden sei. Die Ermittler in der indischen Hauptstadt übergaben ihn der Polizei in Jaipur.
Seine kriminelle Karriere begann den Angaben eines leitenden Polizeibeamten zufolge in den 1990er-Jahren. Damals habe er eine Bande angeführt, die Gaskanister von Lastwagen gestohlen und die Fahrer oftmals getötet habe, sagte Rakesh Paweriya. Zudem sei der Arzt einem Syndikat beigetreten, das illegale Nierentransplantationen anbot. 2004 sei er wegen mutmaßlicher Beteiligung an mehr als 125 solcher Operationen festgenommen worden.
Zur selben Zeit habe seine Bande Taxis in dem nördlichen Bundesstaat Uttar Pradesh gemietet, die Fahrer an abgelegenen Orten getötet und sie in einen Kanal voller Krokodile geworfen - so wollte die Bande sicherstellen, dass die Leichen niemals gefunden würden. Die Autos hätten sie später verkauft. Bisher sei der Arzt nur in einigen dieser Fälle verurteilt worden, in anderen liefen noch die Ermittlungen, so die Polizei. Mehr Details waren zunächst nicht bekannt.