Ein Denkmal im Grant Park und ein weiteres im Arrigo Park wurden am Freitag vom Sockel gehoben. Die Statuen seien "bis auf Weiteres" entfernt worden, zitierten örtliche Medien Chicagos Bürgermeisterin Lori Lightfoot. Sie begründete dies mit Sicherheitsbedenken. Die Anti-Rassismus-Proteste der vergangenen Tage seien "sowohl für die Demonstranten als auch die Polizei unsicher geworden". Einige Teilnehmer hätten "auf äußerst gefährliche Weise" versucht, die Kolumbus-Statue im Grant Park umzustoßen, erklärte Lightfoot. Mit dem Schritt solle nun auch Raum für einen "demokratischen öffentlichen Dialog über die Symbole unserer Stadt" geschaffen werden.
Das Thema des Umgangs mit dem Erbe von Kolonialismus und Sklaverei hat durch die Anti-Rassismus-Proteste der vergangenen Wochen in den USA an Brisanz gewonnen. Die Proteste waren durch den Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz entfacht worden.
Auch in anderen Städten wie Baltimore, Boston und San Francisco wurden Kolumbus-Denkmäler entfernt. Der Seefahrer aus Genua gilt als "Entdecker" des amerikanischen Kontinents. Kritiker argumentieren aber, Kolumbus habe der Kolonialisierung und der Tötung zahlloser Ureinwohner den Weg bereitet.