Weil sie wegen ihrer Körpergröße von der Berufsfeuerwehr diskriminiert worden ist, fordern Menschenrechtler eine Entschädigung für eine Italienerin. Sie misst 1,61 Meter und war jahrelang als freiwillige Feuerwehrfrau im Einsatz. Als sie sich 2007 um einen Platz als Berufsfeuerwehrfrau bewirbt, blitzt sie ab: zu klein, heißt es, Feuerwehrleute, egal ob Mann oder Frau, müssten 1,65 Meter groß sein.
Die Frau hat auch vor den Gerichten kein Erfolg, und wendet sich schließlich an den UN-Menschenrechtsausschuss. Dort fanden Experten jetzt, dass die italienischen Regeln genau deshalb diskriminieren, weil sie keinen Unterschied zwischen Mann und Frau machen. Der Ausschuss verlangte am Freitag in Genf eine Entschädigung für die Frau. Die Behörden sollten die Möglichkeit prüfen, die Frau in die Berufsfeuerwehr aufzunehmen, wenn sie das wünsche.
Problematisch sei, dass die verlangte Mindestgröße für Männer und Frauen einheitlich bei 1,65 Meter liege. Die Frau hatte angegeben, dass Italiener im Durchschnitt 1,75 Meter groß seien, Italienerinnen aber nur 1,61 Meter. "Die Behörden schließen viele Frauen von solchen Posten praktisch aus", betonte Ausschussmitglied Yuval Shany. Das sei eine Diskriminierung gegen Frauen. Solche Mindestgrößen müssten angemessen sein und dürften Frauen nicht benachteiligen.