Der Koordinator der EU für Terrorismusbekämpfung, Gilles de Kerchove, warnt vor einer weltweiten Sicherheitskrise. Die Corona-Pandemie werde "wahrscheinlich die Moral der Terroristen stärken, die Verbreitung extremistischer Erzählungen und Verschwörungstheorien fördern, die Bemühungen von Polizei und Militär im Kampf gegen den Terrorismus behindern und die Antiterrorpolitik untergraben."
Das schreibt der Belgier nach Angaben von "Zeit Online" (Mittwoch) in einer Analyse. Verschiedene Gruppen versuchten bereits, durch Desinformationskampagnen und Verschwörungsmythen ihre Anhänger aufzustacheln.
Als mögliches neues Ziel von Terroristen nennt de Kerchove den Gesundheitssektor. "Im Westen könnten Rechtsextremisten und Jihadisten Angriffe auf medizinisches Personal und medizinische Einrichtungen als hochwirksam ansehen, da diese einen massiven Schock in der Gesellschaft auslösen würden", wird er von "Zeit Online" zitiert. Als Beleg wird ein Anschlagsversuch im US-Staat Missouri genannt. Dort soll ein Rassist mit einer Autobombe ein Attentat auf eine Klinik geplant haben, in der Covid-19-Patienten behandelt werden.