Kroatien hat am Mittwoch neue Vorwürfe über die Misshandlung von Flüchtlingen an der kroatischen-bosnischen Grenze, die in einem Bericht in der Onlineausgabe der britischen Tageszeitung "The Guardian" erhoben wurden, zurückgewiesen. Das Innenministerium in Zagreb bezeichnete den Artikel als "einen weiteren in einer Reihe von unbegründeten Anschuldigungen gegen die kroatische Polizei".
Die Vorwürfe aus dem Bericht, wonach die kroatische Polizei den Geflüchteten zur Demütigung mit Spray rote Kreuze auf ihre Köpfe markiert haben soll, wies das Innenministerium in einer Mittelung als "absurd" ab. "Kroatische Polizeibeamte werden auf prätentiöse Weise, mit Voreingenommenheit und sensationsgierigen Artikeln der Fremdenfeindlichkeit beschuldigt. Besonders absurd ist es, dass solche Anschuldigungen den Beamten eines Landes zugeschrieben werden, das ausgenommen gute und freundschaftliche Beziehungen zur Islamischen Gemeinschaft hat", hieß es.
Die Überprüfung der Vorwürfe hat laut dem Innenministerium ergeben, dass die kroatische Polizei zum angegebenen Zeitpunkt keine Aktivitäten gegen Migranten im Grenzgebiet durchgeführt habe. "Die Angaben in dem Artikel sind nicht wahr, weil sie nicht vorgekommen sind", hieß es.
Das Innenministerium zeigte sich überzeugt, dass sich die Beschuldigungen wiederholen, weil die kroatische Polizei die Maßnahmen zum Schutz der EU-Außengrenze konsequent durchführe und illegale Grenzübertritte nicht toleriere. "Kroatien ist ständig dem Druck verschiedenen Interessengruppen ausgesetzt, die das Ziel haben, die Maßnahmen an der kroatischen Grenze zu schwächen", hieß es. Zugleich wurde zugesichert, dass die Polizei im Umgang mit Migranten deren Grundrechte und Würde respektiere und alle Rechtsvorschriften einhalte.
Mit Bezug auf den Aktivisten, der im Bericht des "Guardian" zitiert wird, bezweifelte das Innenministerium die Glaubwürdigkeit der beiden NGOs, deren Mitglied er ist. No Name Kitschen und Border Violence Monitoring seien seit Jahren "Vorreiter bei Beschuldigungen gegenüber der kroatische Polizei über deren Umgang mit illegalen Migranten sind", hieß es. Die regelmäßig veröffentlichten Vorwürfe von Border Violence Monitoring "enthalten fast keine Informationen und Daten, die man nachforschen könnte, genauso wie in dem Artikel auf dem Portal des 'Guardian'", so das Innenministerium.