Die Koordinatorin der Corona-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses, Deborah Birx, hat sich besorgt über die jüngsten Proteste in Michigan gegen Corona-Beschränkungen geäußert - anders als US-Präsident Donald Trump. Für sie persönlich seien die Proteste wegen des Infektionsrisikos hochgradig besorgniserregend, sagte Birx am Sonntag dem Fernsehsender Fox News.
Mit Blick auf die Tatsache, dass die Demonstranten in großer Zahl ohne Masken eng beieinanderstanden, erklärte sie, wenn diese Menschen nun daheim ihre Großeltern ansteckten und eine Erkrankung ein unglückliches Ende nehme, würden sie sich das ihr Leben lang nicht verzeihen. Birx mahnte: "Wir müssen einander schützen, auch wenn wir unsere Unzufriedenheit zum Ausdruck bringen."
Am Donnerstag waren während einer Protestaktion gegen Alltagsbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie im US-Bundesstaat Michigan Demonstranten ins dortige Parlament eingedrungen - teils bewaffnet. Michigan gehört zu den US-Staaten, in denen es Privatpersonen erlaubt ist, offen Schusswaffen zu tragen, auch im Parlamentsgebäude. Mehrere Hundert Menschen versammelten sich bei der Demonstration im Eingangsbereich des Gebäudes und forderten das Ende des Notstandes in dem Bundesstaat.
Trump versprach Unterstützung
Trump hatte den Demonstranten in Michigan seine Unterstützung ausgesprochen. "Dies sind sehr gute Leute, aber sie sind wütend", schrieb Trump am Freitag auf Twitter. "Sie wollen ihr Leben zurück, auf sichere Weise." Der Präsident rief die Gouverneurin Michigans, Gretchen Whitmer, auf, das Gespräch mit den Protestierern zu suchen.
Whitmer sagte am Sonntag dem Sender CNN, sie werde weiterhin alles dafür tun, die Menschen in Michigan vor dem Virus zu schützen - ungeachtet von Tweets und Umfragen. Die Zahl der Protestierer sei gering, die große Mehrheit der Menschen in Michigan verhielten sich richtig. Die Demokratin betonte, entscheidend sei es, in dieser Pandemie auf Experten zu hören.