Wie Drohnenaufnahmen des "National Marine Parks" am Mittwoch zeigten, sonnten sich die sogenannten Dugongs im klaren türkisfarbenen Wasser vor der Küste der Südinsel Libong. Die thailändische Tourismusindustrie ist seit der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus und den daraufhin getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung stark angeschlagen. Millionen Menschen haben ihre Arbeit verloren, weil die Touristen wegbleiben.
Doch der Rückgang der Besuchermassen hat offenbar zu einer Erholung der Natur geführt: So wurde neben der Sichtung der Dugongs diese Woche bereits über die Rekordzahl von Lederschildkrötennestern an den verwaisten Stränden des Landes berichtet.
Die sich langsam bewegenden Dugongs, die eng mit den Seekühen verwandt sind, gelten als gefährdete Art. Vor den Küsten Südthailands leben etwa 250 Tiere. Die größte Gefahr für die sanften Meerestiere ist die Plastikverschmutzung in den Gewässern des südostasiatischen Staates.
Im vergangenen Jahr sorgte die Geschichte eines Baby-Dugongs, das mit Plastik im Bauch an einem thailändischen Strand gefunden wurde, für Aufsehen: Es wurde zum Internetstar, während Meeresbiologen um sein Überleben kämpften. Die kleine Seekuh starb Monate später an einer Infektion, die sich wegen der Plastikteile in seinem Magen verschlimmert hatte. Der Tod des Tieres löste eine Debatte um die Verbesserung der Lebensumstände der Meeressäuger in den Gewässern Thailands aus.